Gruppe aus fünf Personen sitzt diskutierend um einen Schreibtsich herum.

Die Schreib-Peer-Tutor*innenkonferenz findet wieder an der RUB statt!

Nach einer pandemiebedingten Unterbrechung – die letzte Schreib-Peer-Tutor*innenkonferenz (SPTK) war 2019 – findet am 28. und 29. September die 13. Auflage der Konferenz statt. Dabei kommt sie nach 10 Jahren wieder an die RUB zurück. Organisiert wird die SPTK von den Schreib-Peertutor*innen aus unserem Schreibcafé.
Die SPTK ist eine studentisch organisierte und durchgeführte Konferenz, bei der Schreib-Peertutor*innen (SPTs) aus dem deutschsprachigen Raum die Möglichkeit haben, sich zu allen Aspekten ihrer Arbeit auszutauschen. In diesem Jahr gibt es einerseits Workshops zu Themen wie Schreibängste, Diversität in der Schreibberatung, Barrierefreiheit beim Lesen und Künstliche Intelligenz im wissenschaftlichen Schreiben, andererseits gibt es Vorträge zu Themen wie Textfeedback, Online- und Präsenzberatungen und Herausforderungen in der postpandemischen Beratungspraxis.
Bei den vorherigen Konferenzen gab es immer ein Leitthema, an dem sich die Beiträge orientiert haben (bspw. Rollenkonflikte oder Sprache als Denk- und Lerninstrument). Für die kommende SPTK hatte unser Orga-Team eine andere Idee:
„Wir haben überlegt, dass sich in den letzten Jahren wahrscheinlich viele Themen angesammelt ha-ben. Deshalb haben wir die Konferenz für alle Anliegen und Themen geöffnet.“
Laura, Miri, Leonie, Lilli, Nur und Debbie (Schreib-Peer-Tutorinnen und SPTK-Orga-Team)
In der Vergangenheit, zumindest bis 2019, fand die Konferenz jährlich statt und war immer eine Anlaufstelle für SPTs, um sich auszutauschen, kennenzulernen und zu vernetzen.

Einen Schritt zurück, bitte…

…was sind Schreib-Peertutor*innen?

Schreib-Peertutor*innen (oder auch Schreibtutor*innen) sind schreibdidaktisch ausgebildete Studierende, die andere Studierende zum wissenschaftlichen Schreiben beraten. An der RUB bildet unser Schreibzentrum, ein Bereich hier im Zentrum für Wissenschaftsdidaktik, Studierende regelmäßig zu SPTs aus, was sie qualifiziert, in unserem Schreibcafé zu arbeiten und andere Studierende zu beraten.
In der Beratung gehen die SPTs auf Fragen und Anliegen wie „Wie kann ich eine Fragestellung für meine Arbeit entwickeln?“ oder „Ich komme nicht ins Schreiben.“ ein und unterstützen die Ratsuchenden dabei, Lösungsansätze und Ideen zu finden.
„Uns gefällt es total, dass wir hier in einer lockeren Atmosphäre mit anderen auf Augenhöhe übers Schreiben reden.“
Sascha und Debbie (beide Schreibtutor*in)
Die SPTs sind montags bis freitags 10 bis 16 Uhr im Schreibcafé mit allen Fragen, Anliegen und Themen zum wissenschaftlichen Schreiben ansprechbar.

Wer kann Schreibtutor*in werden und wie?

Studierende, die Schreiberfahrungen an der Uni gemacht haben und sich gerne mit dem eigenen Schreiben und dem Schreiben anderer beschäftigen, bringen bereits alles mit, um an der Schreibtutor*innen-Ausbildung teilnehmen zu können.
„Die Ausbildung und die Arbeit im Schreibcafé hat mir auch mit meinem eigenen Schreiben geholfen. Ich bin ganz froh, dass ich das vor meiner Bachelor-Arbeit gemacht habe.“
Leonie (Schreibtutorin)
Die nächste Ausbildung beginnt als Kurs im Optionalbereich, vorbehaltlich der Genehmigung des Gemeinsamen Ausschusses für den Optionalbereich, im Februar 2024. Darin geht wird u.a. das eigene Schreiben zu reflektiert, man lernt, Gespräche zu strukturieren und andere so zu unterstützen, dass sie ihr Schreiben produktiv und selbstbestimmt gestalten können.

Aber zurück zur SPTK 2023…

Dank vielfältiger Einreichungen wartet ein spannendes Programm auf alle Teilnehmenden: Mit mehreren Beiträgen zu Diversität und Inklusion werden Fragen nachgegangen wie „Wie kann Beratung zu geschlechtergerechter Sprache aussehen?“, „Wie sieht Diversität in der Schreibberatung aus?“ oder Wie können Vorträge barrierefrei gestaltet werden?“.

Andere Beiträge wollen zum Nachdenken über das eigene Handeln als SPT anregen. SPTs von der Hochschule Fulda fragen sich und die Teilnehmenden „Was können wir eigentlich?“ und laden ein, den persönlichen Weg als Schreibberater*in zu reflektieren. Ein Bochumer Beitrag adressiert das unterschiedliche Wissen und Fachwissen, was in Beratungen natürlich immer eine Rolle spielt.

Systemkritisch wird es in einem Beitrag aus Frankfurt an der Oder, in dem es darum geht, wie Universitäten Machtstrukturen reproduzieren und so ggf. Diskriminierung (Rassismus, Sexismus, Ableismus etc.) verursachen. Schreibdidaktische Einrichtungen und somit auch die Schreibberatung der SPTs sind in diesen Strukturen verortet, weshalb es u.a. eine notwendige Frage ist, wie Schreiberatung kritisch reflektiert werden kann.

Für uns unerwartet kam der Beitrag aus Potsdam – nicht, weil wir nicht erwartet haben, dass etwas aus Potsdam kommt, sondern weil der Beitrag (im positivsten Sinn) ungewöhnlich ist. Die Schreibberatung der Uni Potsdam bringt ein selbstgebasteltes Glücksrad mit, bei dem die Teilnehmenden mit Fragen und Fun Facts zum wissenschaftlichen Schreiben konfrontiert werden.

Interessierte Schreib-Peertutor*innen anderer Hochschulen aus dem deutschsprachigen Raum können sich übrigens noch bis zum 17. September 2023 anmelden und teilnehmen. Bislang haben wir Anmeldungen aus u.a. Frankfurt an der Oder, Bremen, Potsdam, Bielefeld, Tübingen, Fulda, Nürnberg und Graz – wir sind uns sicher, dass noch einige Anmeldungen kommen!

Bildnachweis: Pixabay | StockSnap

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André Deutscher
André Deutscher arbeitet im Zentrum für Wissenschaftsdidaktik. Als Teil des Schreibzentrumsteams gibt er Beratungen, führt verschiedene Veranstaltungen zum wissenschaftlichen Schreiben durch und erarbeitet mit internationalen Studiengängen schreibdidaktische Elemente.

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