Lernziele & Konzepte

Das Forschende Lernen hat an der RUB einen hohen Stellenwert. Wir beraten Sie dazu, auf welche Weise Lehr- und Lernprozesse im Forschenden Lernen lernförderlich geplant und gestaltet werden können. Forschendes Lernen ermöglicht Studierenden Lernprozesse im Format der Forschung. Mit Ihrer Lehre unterstützen Sie Studierende darin, Fähigkeiten, die über Fachwissen und methodisches Wissen hinausgehen, zu entwickeln, z. B. Eigenständigkeit, und die emotionalen und sozialen Seiten des Lernens. Und wir im ZfW wiederum unterstützen Sie dabei, Aspekte des Forschenden Lernens zielgerichtet in Ihre Lehre einzubringen.

Große gesellschaftliche Fragestellungen lassen sich oft nicht nur aus einer Perspektive und nicht auf rein theoretischer Ebene bearbeiten. Deshalb ist eine projektorientierte Lehre an der Universität wichtig, die Studierende auf künftige Herausforderungen vorbereitet. Als Lehrende stehen Sie bei projektorientierter Lehre oft vor didaktischen, inhaltlichen und organisatorischen Herausforderungen. Deshalb begleiten wir Sie beratend bei der Konzeption, Durchführung und Prüfung von projektorientierter Lehre.

Problembasiertes Lernen zeichnet sich aus durch Orientierung an komplexen Problemstellungen, Studierendenzentrierung durch selbstgesteuertes Lernen in Kleingruppen, und Betreuung durch Lernbegleiter*innen. Es stehen die Lernprozesse im Fokus – nicht die Frage, mit welchem Verfahren das Problem am besten gelöst werden kann. Die Studierenden bearbeiten vorgegebene Problemstellungen in Kleingruppen anhand einer strukturierten Vorgehensweise in sieben Schritten. Wie Sie das Konzept auf Ihre bestehende Lehrveranstaltung anwenden oder ein neues Seminar mit problembasiertem Lernen planen können, erarbeiten wir gerne mit Ihnen in einer persönlichen Beratung.

Beim Thema „Schreiben in der Lehre“ denken Sie wahrscheinlich zuerst an das Schreiben als Prüfungsinstrument, etwa in Form von Hausarbeiten, Essays, oder Klausuren. Doch Schreiben ist auch ein äußerst wirksames Denk- und Lernmedium. In schreibintensiven Lehrveranstaltungen wird dieses Potenzial des Schreibens genutzt, indem Studierende sich durch Lesen und Schreiben vertieft mit fachlichen Praktiken und Konzepten auseinandersetzen. Wir unterstützen Sie gerne dabei, wie Sie solche Schreibaufträge sinnvoll konzipieren und ohne größeren Aufwand in Ihre Lehrveranstaltungen integrieren können.

Blended Learning bezeichnet sehr allgemein die Mischung von Präsenz- und Online-Lehre. Die Mischungsverhältnisse können unterschiedlich sein, d. h. die Anteile von Präsenz- und Online-Phasen sind variabel. In der Hochschullehre vorherrschend ist ein Modell, bei dem regelmäßig stattfindende Präsenzveranstaltungen durch Online-Lehr-Elemente, in der Regel begleitende Moodle-Kurse, ergänzt und angereichert werden. Ausgeprägtere Blended Learning-Modelle sehen eine geringere Zahl an Präsenzveranstaltungen mit längeren Online-Phasen vor.

Unabhängig von der zeitlichen Strukturierung der Präsenz- und Onlinephasen ist es didaktisch sinnvoll, beide Anteile zusammenzudenken und einen Bezug herzustellen. Beispielsweise lässt sich die Online-Phase dazu nutzen, dass sich Studierende auf eine Präsenzveranstaltung vorbereiten oder diese nachbereiten. Die breite Palette an in Moodle zur Verfügung stehenden Online-Tools ermöglicht eine abwechslungsreiche und aktivierende Gestaltung von Online-Phasen in Blended Learning-Formaten.

Inverted Classroom ist ein Lehrmodell, das auf der Idee basiert, die grundlegenden Aktivitäten einer klassischen Lehrveranstaltung umzudrehen. In traditionellen Lehrkonzepten erfolgt der inhaltliche Input in-class, d. h. durch Sie als Lehrende vor den Studierenden in Präsenz, während weiterführende Aufgaben meist out-of-class, d. h. durch die Studierenden zu Hause in Einzelarbeit vorbereitet werden.

Im Inverted Classroom werden diese Aktivitäten getauscht: Die Lernenden eignen sich die grundlegenden Inhalte mithilfe von Online-Materialien in selbstständiger Arbeit zu Hause an und kommen anschließend in die Präsenzsitzung, in der sie das Gelernte gemeinsam mit den Mitstudierenden und Ihnen als Lehrende reflektieren, vertiefen und einüben können. So erarbeiten sich die Studierenden selbstständig eine Basis und werden in der entscheidenden Vertiefungsphase durch Anregungen von Ihnen und den Austausch mit ihren Mitstudierenden unterstützt.

Kleine Monster in der ganzen Welt suchen und auf dem Smartphone fangen – wenn Sie davon schon einmal gehört haben, kennen Sie Augmented Reality (AR) bereits. AR ist eine Form der computergestützten Erweiterung unserer Realität. Smartphones, Tablets und Spezialbrillen unterstützen durch virtuelle Grafiken, Texte und Animationen das Lernen in der realen Umgebung. Besonders die mittlerweile große Verbreitung von leistungsstarken mobilen Endgeräten macht eine Nutzung von AR auch in der Lehre möglich.

AR-Technologie erweitert die Möglichkeiten, Objekte zu visualisieren und in klassische Lernorte zu integrieren. Damit schafft sie nicht nur andere Zugänge, um einen Themenkomplex zu erfassen, sondern auch eine andere Lernerfahrung. Das allgegenwärtige Smartphone kann durch den Einsatz dieser Technologie somit zum Werkzeug für neuartige Lernszenarien gemacht werden.

Komplexe Zusammenhänge können mit Hilfe von AR einfacher erklärt, bestimmte Verhaltensweisen und Fertigkeiten durch eine Simulation gezielt trainiert werden. So können Sie beispielsweise den Einsatz von medizinischen Instrumenten bei der Durchführung von Operationen oder den Einsatz von speziellen Werkzeugen im Bereich der Konstruktionstechnik demonstrieren.

Auch in Schulen findet Augmented Learning zunehmend als Lerntechnologie Verbreitung, sodass Kenntnisse über den Einsatz von AR auch der universitären Lehrerbildung zugutekommen können.

Gamification ist die Anwendung von Spielmechanismen und -elementen, wie z. B. Punkte, Levels, Herausforderungen, Ranglisten, Belohnungen oder Abzeichen, in einem nicht-spielbezogenen Kontext, um die Motivation, das Engagement und die Interaktion der Studierenden zu erhöhen. Gamification nutzt die natürliche menschliche Neigung zum Spielen und Wettbewerb, um eine interaktive und unterhaltsame Erfahrung zu schaffen, die Ihren Studierenden helfen kann, ihre Fähigkeiten zu verbessern und ihre (Lern-)Ziele zu erreichen.

Moodle bietet eine Reihe von Gamification-Tools, wie beispielsweise Level Up, Stash, Bestenlisten und Auszeichnungen, die Sie in Ihre Lehre integrieren können.

In Abgrenzung zu Gamification beschreibt Game Based Learning die Synergien bei der Verschmelzung von klassischer Wissensvermittlung und Gameplay, also dem Spielen digitaler Spiele. Gute Lernspiele zeichnen sich besonders dadurch aus, dass beim Spielen viel Wissen ‚nebenbei‘ aufgenommen wird. Die Spielenden müssen Lösungen finden, um sich im Spiel zu verbessern, Neues zu erkunden und sich mit anderen Spielenden zu messen. Komplexe Sachverhalte können über unterschiedliche Lernkanäle vermittelt werden, und der Spielende nimmt dieses Wissen nicht nur passiv auf, sondern kann aktiv und emotional daran mitwirken. Das klassische Lernen kann dadurch nicht ersetzt werden, aber es wird eine sinnvolle Ergänzung zum gewohnten Lernalltag geboten.

Ein Spiel bietet auch die Möglichkeit, bereits erworbenes Wissen praxisnah und eigenverantwortlich anzuwenden. Dieses Prinzip wird bereits seit Langem in den Wirtschaftswissenschaften in Form von so genannten Planspielen umgesetzt. Auch in der Medizin dienen spielerische Computersimulationen zur Vorbereitung der Studierenden auf den Praxisalltag. Grundsätzlich ist die Einbindung eines Lernspiels aber in jeder (Lehr-)Veranstaltung und in jedem Fachbereich möglich.

Beachten Sie hierzu auch unsere E-Learning-Kurzeinführungen.