Lehrmethoden

Diese Methoden können die aktive und damit tiefergehende Auseinandersetzung mit Lerninhalten fördern.

Fragen stellen:
So simpel es klingt, so hilfreich kann es sein: Laden Sie Ihre Studierenden immer wieder ein, Fragen zu stellen und stellen Sie Ihren Studierenden Fragen. Die Fragen sollten weniger reines Wissen abfragen, sondern Studierende zum Mitdenken anregen. Geben Sie Ihren Studierenden zur Formulierung und zur Beantwortung der Fragen Zeit und scheuen Sie sich nicht vor ein paar Sekunden Stille im Raum.

Voting Tools:
Nutzen Sie Live-Abstimmungen gerade bei großen Gruppen, um möglichst viele Studierende zu beteiligen. Die RUB bietet das Tool Particify an, zu dem Sie hier weitere Informationen finden.

Der Filter:
Lenken Sie den Blick Ihrer Studierenden zu Beginn einer Veranstaltung auf die Aspekte, die besonders wichtig sind. Sie können auch Karteikarten mit jeweils einer Frage an die Studierenden verteilen und sie darum bitten im Verlauf der Veranstaltung die Frage zu beantworten. Zu Beginn der nächsten Sitzung können die Studierenden auf Basis der Notizen auf den Karteikarten die Inhalte gemeinsam kurz in Erinnerung rufen. Eine Beschreibung der Durchführung finden Sie im LEHRELADEN.

Lerntempoduett:
Bei dieser Methode setzen sich Ihre Studierenden mit Inhalten zunächst auf individueller Basis und später im Austausch mit anderen auseinander. Die Aufteilung der Gruppen für den Austausch richtet sich nach der Geschwindigkeit beim Abschluss der individuellen Phase. Ideen zur Umsetzung im Seminarraum und in der Online-Veranstaltung sind im LEHRELADEN verfügbar.

Kooperative Methoden können die Gruppenarbeiten von Studierenden sowohl im Hinblick auf den Prozess als auch in Bezug auf das Produkt verbessern. Häufig eingesetzte Methoden sind Think-Pair-Share oder das Gruppenpuzzle. Generell gilt, dass Gruppenarbeit besser gelingt, wenn sie gut strukturiert wird und wenn Ziele, Aufgaben und Rollen allen Beteiligten klar sind. Deshalb ist es sinnvoll den Arbeitsauftrag während der Gruppenarbeit für die Studierenden einsehbar zu lassen, ihn zum Beispiel über den Beamer dauerhaft zu zeigen. Bei längeren Gruppenarbeiten ist es ebenfalls hilfreich eine Uhr oder einen Timer zu zeigen, damit die Studierenden während der Gruppenarbeit ihre Zeit gut einteilen können.

Kooperatives und kollaboratives Schreiben
Fördern Sie die Zusammenarbeit Ihrer Studierenden zum Beispiel durch ein Seminarwiki, in das Studierende Texte zu Begriffen oder Konzepten aus der Veranstaltung einfügen können. Die Texte können kooperativ entstehen, indem Studierende Texte anderer Studierender in einem Peer-Feedbackverfahren begutachten, oder kollaborativ, indem Studierende z. B. im Etherpad gemeinsam einen Text verfassen.

Mit diesen Methoden können Sie die Reflexion Ihrer Studierenden über Ihren Lernprozess anregen.

Sicherheitscheck/Skalierung:
Mit dieser Methode können Studierende einschätzen, was sie schon können und wissen und was sie noch in welchem Umfang lernen müssen. Die Durchführung ist im LEHRELADEN beschrieben.

One- oder Five-Minute-Paper:
Diese Freewriting-Methode können Sie mit unterschiedlichen Zielen einsetzen. Am Anfang einer Vorlesung können Sie beispielsweise das Vorwissen Ihrer Studierenden aktivieren. Am Ende einer Veranstaltung können Sie diese Methode einsetzen, damit sich Ihre Studierenden vertieft mit den Inhalten auseinandersetzen und ggf. Aspekte, die Ihnen noch unklar sind, erkennen.

Um sich Fachinhalte und fachliche Praktiken anzueignen, ist Schreiben ein geeignetes Mittel. Im Folgenden finden Sie Anregungen, wie Sie Studierende beim Prozess ihrer Sozialisation ins Fach unterstützen können.

Schreibjournal
Ein Journal ist eine Art Notiz- oder Tagebuch, in dem Studierende in Alltagssprache über Fachgegenstände und ihre persönliche (akademische) Entwicklung schreiben. Sie als Lehrende können Ihre Studierenden anleiten, ein solches Schreibjournal zu führen, indem Sie etwa demonstrieren, worüber Sie schreiben würden.

Schreib-/Leseaufträge
Schreibaufträge sind ein wirksames Instrument, um Studierende in ihrer Fachsozialisation zu unterstützen. Gute Schreibaufträge sind rhetorisch sinnvoll verortet, d. h. u. a. die Adressat*innen, die Funktion und das Ziel der entstehenden Texte sind klar, sie fördern den Austausch der Studierenden und sie haben ein sichtbares Ergebnis.

Schreiben als Denkinstrument
Schreiben ist in der Wissenschaft nicht nur Kommunikationsmittel, im Studium nicht nur Prüfungsinstrument, sondern ein wirksames Medium zum Denken und Lernen. Sogenannte Writing-to-Learn-Activities sind Schreibanlässe für kurze informelle Texte, die sich ohne größeren Zeitaufwand in Ihre Lehre integrieren lassen.