Hand mit Lupe zeigt auf eine lehrende Person im Hörsaal.

TAPpen Sie nicht im Dunklen – Zwischenbilanz in der Mitte des Semesters

Wissen Sie, wie Ihre Studierenden lernen? Haben Sie einen Eindruck davon, was den Lernerfolg Ihrer Studierenden behindern könnte? Wollen Sie qualitative Rückmeldungen ihrer Studierenden zur Lehrveranstaltung erhalten und mit ihnen ins Gespräch kommen? Ist es Ihnen wichtig, den Studierenden zu zeigen, dass auch sie einen Einfluss auf das Gelingen des Kurses haben? Dann könnte die Zwischenevaluationsmethode TAP das Richtige für Sie sein.

Qualitative Evaluation in der Mitte des Semesters

Teaching Analysis Polls (TAPs) sind ein Angebot des Zentrums für Wissenschaftsdidaktik und stellen eine Ergänzung zur studentischen Lehrveranstaltungsbewertung am Ende des Semesters dar. Während diese unter anderem den Vorteil der Vergleichbarkeit hat, bekommen Sie von Ihren Studierenden erst am Ende des Semesters Rückmeldung zu Ihrem Kurs. Dann ist es für Anpassungen des laufenden Kurses schon zu spät. So vergeht manchmal ein halbes Jahr, bis Sie die Rückmeldungen in die Planungen der Folgeveranstaltung einfließen lassen können. Erinnern Sie sich dann noch an alle Details? Auch für die Studierenden kann es frustrierend sein, Rückmeldungen zu geben, von denen sie selbst nicht mehr profitieren.
Das TAP schließt diese Lücke. Es ist eine Methode, die explizit dafür entwickelt wurde in der Mitte einer Veranstaltung Rückmeldungen der Teilnehmenden einzuholen, und zwar qualitative. In einem Tap werden die folgenden drei Fragen gestellt:
Wodurch lernen Sie in dieser Veranstaltung am meisten?

Was erschwert Ihr Lernen?

Welche Verbesserungsvorschläge haben Sie für die hinderlichen Punkte?
Die Fragen zeigen, dass es bei der Methode um den Lernerfolg und das Lernverhalten der Studierenden geht. Außerdem müssen die Studierenden für jede Antwort auf die Frage nach den Hindernissen auch einen Lösungsvorschlag machen. Aus potenziellem Jammern wird so konstruktives Feedback.

Evaluation mit externer Moderation

Das TAP wird von einer veranstaltungsexternen Person durchgeführt – an der RUB durch die Mitarbeitenden der Hochschuldidaktik des ZfWs. Die TAP-durchführende Person ist dadurch neutral und ein*e Mittler*in zwischen Ihnen als Lehrperson und den Studierenden. Die Studierenden wissen dadurch, dass ihre Anmerkungen nur anonymisiert weitergegeben werden. Dies ermöglicht eine größere Offenheit der Rückmeldungen.
TAP findet durch Moderation einer veranstaltungsexternen Person statt (Berater*innen). Diese erhalten von Lehrenden eine Anfrage, woraufhin TAP-Fragen an Studierende formuliert und weitergeleitet werden. Die Studierenden geben dazu Feedback und die Berater*innen besprechen das Ergebnis mit den Lehrenden. Zwischen den Lehrenden und den Studierenden kann somit ein Dialog übers Lehren und Lernen stattfinden.
Und Sie als Lehrperson können sich sicher sein, dass das TAP ohne vorgefasste Einstellungen irgendeiner Weise durchgeführt wird und die Ergebnisse nicht verfälscht werden. Damit Einzelmeinungen zwar gehört werden, aber das Gesamtergebnis nicht verzerren, ist im Verfahren auch eine Gewichtung der Antworten der Studierenden vorgesehen.

Ablauf und Zeitaufwand

Die eigentliche Durchführung eines TAPs dauert 30 Minuten und findet an einem Ihrer Veranstaltungstermine statt. Sie als Lehrperson sind während der Durchführung nicht im Raum, haben aber in einem kurzen Vorab-Termin mit uns das Vorgehen und Ihre Veranstaltung besprochen.
Ablauf des TAPs: Inhaltlicher Ablauf-Vorbereitung durch Vorgespräch (15 Min.); TAP-Durchführung (Studierendengespräch) (30 Min.); Nachbereitung durch Rückmeldegespräch (15-45 Min.); Nachbesprechung mit Studierenden durch Lehrperson (nach egenem Ermessen).
In einem Rückmeldegespräch stellen wir Ihnen die Ergebnisse des TAPs vor und beraten, falls gewünscht, zu möglichen Anpassungen Ihrer Veranstaltung. Wir empfehlen, die Ergebnisse in der nächsten Sitzung mit den Studierenden zu besprechen. Dies stärkt die Feedbackkultur und zeigt den Studierenden erneut, dass Sie ihre Rückmeldungen wertschätzen.
Sind Sie an der Durchführung eines TAPs interessiert?
Dann melden Sie sich im Fortbildungsportal dafür an! Der TAP-Zeitraum für diese Semester ist vom 13. Mai bis zum 14. Juni. Innerhalb dieses Zeitraums besuchen wir Sie gerne in Ihrer Veranstaltung. Nach der Anmeldung im Fortbildungsportal vereinbaren wir einen individuellen Termin mit Ihnen.

Konsequenzen aus dem TAP

Vielleicht erhalten Sie durch das TAP Anmerkungen, die Sie noch im laufenden Kurs zu Anpassungen des Kurses anregen. Auf jeden Fall bekommen Sie Einblicke in die Perspektiven der Studierenden. Sie werden sicher nicht alles umsetzen können, was von den Studierenden genannt wird. Das müssen Sie auch nicht. Wichtig ist, dass Sie mit Ihren Studierenden über die Ergebnisse und Ihren Eindruck sprechen. In diesem Rahmen können Sie ihnen erklären, wieso manche Aspekte der Veranstaltung so sind, wie sie sind, und wieso an diesen oder anderen Stellen keine Änderungen möglich sind.
Letzten Endes geht es beim TAP – wie bei allen Feedback- und Evaluationsmethoden – um Kommunikation und Transparenz. Ein TAP und das folgende Gespräch mit Ihren Studierenden kann zur Bildung einer starken Feedbackkultur in Ihrer Veranstaltung beitragen und davon kann eine Lehrveranstaltung nur profitieren. Der konstruktive Charakter der Rückmeldungen macht den Studierenden die eigene Verantwortung für ihren Studienerfolg und das Gelingen der Lehrveranstaltung bewusst und folgt so dem neuen Leitbild Lehre der RUB.
Sie haben Fragen? Ich bin Ihre Ansprechpartnerin 😊
Informationen zum TAP finden Sie hier.
Allgemeine Informationen zum Thema Feedback und Evaluation sind im LEHRELADEN verfügbar.

Paula Ruppert

Hochschuldidaktik


+49 234 32 27484
FNO 02/77
paula.ruppert@rub.de
Zur Person
Feedback, TAP, disziplinspezifische Beratung
Bildnachweis: Titelbild | Adobe Express, weitere Bilder: ZfW
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Paula Ruppert
Mitarbeiterin der Hochschuldidaktik im ZfW mit den Schwerpunkten auf den Themen Feedback und TAP und der disziplinspezifischen Beratung der Fakultäten.

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