KI-generierte Darstellung eines altmodischen Bahnhofes mit haltendem Zug (im Stil des Orientexpress) am Gleis; links unten eine Briefmarke mit der Aufschrift "Reise in die Moderne".
9. November 2023
E-Learning
ZfW

Reise in die Moderne – ein OER-Praxisbeispiel aus der Diaspora- und Genozidforschung der RUB (Gastbeitrag)

In diesem von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft (EVZ) geförderten Open Educational Resources-Projekt (OER) sollen die Bewegungen von Reisenden in eine virtuelle Umgebung gebracht werden, um die deutsch-türkisch-osmanische Geschichte zu erschließen. Dafür werden einzelne Biografien vorgestellt, über die Ereignisse, Orte und Kontexte dieser Verflechtungsgeschichte entdeckt werden können.
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Deutsch-türkisch-osmanische Begegnungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts virtuell erleben

In Reise in die Moderne möchten wir vom Institut für Diaspora- und Genozidforschung   der RUB dazu beitragen, national-historische Narrative aufzubrechen und den Versuch wagen, eine deutsch-türkisch-osmanische Verflechtungsgeschichte zu konstruieren. Fragen nach nationaler Identität sind in den letzten Jahren wieder populärer geworden und stehen häufig in Verbindung mit Abgrenzungen von anderen national konstruierten Gemeinschaften. Da Geschichts- und Identitätskonstruktionen fest miteinander verbunden sind, möchten wir mit unserem Projekt einen Beitrag zur historisch-politischen Bildung leisten.
„Wir haben uns bewusst dafür entschieden, eine OER-Plattform aufzubauen, da historisch-politische Bildung vor allem dann effizient zum Tragen kommen kann, wenn sie offen und nachhaltig implementiert wird.“
Philipp Goldt, Projektmitarbeiter

Lernen mit OER und Open-Source-Software

Im Zentrum unseres Projektes stehen die Biografien von Reisenden, die aus beiden Ländern stammen und in beiden gelebt haben. Die Lebenswege dieser Personen haben wir mit interaktiven Einheiten aufbereitet. So ist es möglich, selbstgesteuert die Reise der dargestellten Individuen zu erkunden und sich Ereignisse, Orte und Zusammenhänge der deutsch-türkisch-osmanischen Geschichte zu erschließen. Möglich ist dies mit unserer interaktiven Karte oder mit den H5P-Branching-Scenarios, die wir für jede Person gestaltet haben. Wir erzählen in Reise in die Moderne eine „Geschichte von unten“, das bedeutet, die vorgestellten Persönlichkeiten zählen nicht zu den „großen“ Politiker*innen ihrer Zeit und bieten so eine andere Perspektive.
Alles einsteigen, die Reise beginnt!
Sie finden unser OER-Praxisbeispiel „Reise in die Moderne“ auf OpenRUB. OpenRUB ist die Plattform für frei zugängliche und offene Lehr- und Lernmaterialien, so genannte Online Educational Resources (OER) für alle Fachbereiche der Ruhr-Universität Bochum. Die veröffentlichten Lehr-/Lernmaterialien sind im Rahmen von Lehrveranstaltungen entstanden und werden in unterschiedlichen Formaten präsentiert.
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Übrigens: Wussten Sie schon, dass das ZfW Sie bei der Erstellung digitaler Lehr-/Lernmaterialien und OER unterstützt. Einen schnellen Einstieg ins Thema und weiterführende Infos finden Sie hier.

Einsatzmöglichkeiten in der Schule und ausgezeichnet von 5x5000

Wir haben unsere Inhalte so ausgerichtet, dass sie sich – am Kernlehrplan für die Einführungsphase in NRW orientiert – für den Einsatz in der Schule eignen. So haben wir nicht nur einen eigenen Bereich zum Thema Schulunterricht gestaltet, sondern auch aktiv mit Lehramtsstudierenden zusammengearbeitet. Im SoSe 2023 haben wir in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte ein Seminar für M.Ed.-Studierende gegeben, in dem die Teilnehmenden eigene Texte verfasst und digital aufbereitet haben. Diese digitalen Produkte aus dem Seminar stellen wir auf Reise in die Moderne als OER zur Verfügung. Mit unserem Konzept konnten wir auch die studentische Jury des 5x5000-Wettbewerbs aus dem ZfW überzeugen und gewannen zum Ende des WS 22/23 eine Förderung zum weiteren Ausbau des Projektes.
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OER-Meetup im ZfW – „Impulse, Vernetzung, Offenheit“

Wir freuen uns, am 12.12.2023 beim OER-Meetup des ZfW unser Projekt vorstellen zu können und uns mit anderen Interessierten über das Thema OER auszutauschen. Übrigens hat uns auf unserem Projektweg punktuell immer mal wieder das eTeam Digitalisierung aus dem Bereich eLearning des ZfW kompetent unterstützt. Wir haben in der Kooperation mit dem eTeam sowohl die studentische Perspektive als auch die Expertise als eTutor*innen sehr zu schätzen gewusst.
Zum Gastautor dieses Beitrags
Philipp Goldt

Philipp Goldt arbeitet am Institut für Diaspora- und Genozidforschung der Ruhr-Universität Bochum. Er hat Geschichte und Katholische Theologie studiert und ist seit einigen Jahren in verschiedene digitale Projekte in Bochum und an der RUB eingebunden.

OER-Meetup: Sie sind eingeladen!
Sie möchten beim nächsten OER-Meetup am 12. Dezember 2023 dabei sein, an Philipp Goldts Projektpräsentation teilnehmen und sich mit anderen Lehrenden, Studierenden und anderweitig an OER-Interessierten austauschen und vernetzen? Super – wir freuen uns auf Ihre Anmeldung 😊.
Alle Bilder: Institut für Diaspora- und Genozidforschung der Ruhr-Universität Bochum, CC BY-SA 3.0 DE

Kommentare

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  1. Avatar

    Ein schöner Beitrag aus der Praxis – ich freue mich auf weitere Einblicke im OER-Meetup am 14.11.

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