Schon ist es wieder so weit: Das Jahr 2023 ist fast vorbei. Was ging das wieder schnell! Aber wenn man zurückschaut: Vielleicht ging es auch deswegen so schnell, weil so viel Neues passiert ist? Davon zeugen ja allein schon dieser Blog und unsere neue Homepage, zu denen Sie heute wieder den Weg gefunden haben. Zeit also für einen kurzen Rückblick! Manches wiederholt sich in unserem ZfW-Alltag – auch wenn es doch jedes Mal auch ein bisschen anders ist. Und so haben wir auch in diesem Jahr wieder in unterschiedlichen Formaten Beratungen, Schulungen und Vernetzungsangebote für Lehrende und Studierende der RUB umgesetzt: den
Moodle-Support, das
hochschuldidaktische Zertifikatsprogramms, das
Neuberufenenprogramm, den
Wettbewerb 5x5.000, das
Schreibcafé, das
eTeam Digitalisierung… Die Liste ließe sich noch ein gutes Stück verlängern. Auch wenn uns diese Aufgaben schon lange vertraut sind, sind sie doch immer auch im Wandel. Ein Beispiel: Im Neuberufenenprogramm „Lehre neu berufen“ haben wir zuletzt aufgrund der vielen englischsprachigen Professor:innen die fortschreitende Internationalisierung der RUB besonders stark gespürt. Im nächsten Jahr möchten wir deshalb die gemeinsamen Teile des Programms komplett auf Englisch durchführen.
Das Thema des Jahres: Generative KI
Thema des Jahres in Studium und Lehre war 2023 sicherlich die generative KI – am besten bekannt in Form des Chatbots ChatGPT. Lehrende und Studierende standen gleich zu Jahresbeginn vor der Frage: Ist sowas in der Wissenschaft erlaubt? Und wie verändern sich dadurch Studium und Lehre? Im ZfW haben wir uns mit generativer KI schon seit dem Jahr 2020 beschäftigt. Entsprechend konnten wir direkt loslegen – mit einer Informationsveranstaltung im Februar, an der über 300 RUB-Angehörige teilnahmen, sowie dann später mit
vielen Beratungen von Lehrenden und Fakultätsgremien sowie durch die Ausarbeitung von
FAQ. Später haben wir als ZfW-Team gemeinsam zwei
Themenreihen mit ca. 50 Veranstaltungen zu KI in Studium und Lehre für die RUB organisiert – und gleich zwei Fachtagungen: die erste mit unseren Partnern vom Zentrum für Fremdsprachenausbildung sowie danach die große
Learning AID 23.
Auch über die Grenzen der RUB hinaus hat uns die generative KI beschäftigt. Aus unserem Projekt
KI:edu.nrw heraus konnten wir im März ein
Rechtsgutachten zu Fragen nach Autorschaft, Urheberrecht und prüfungsrechtlichen Fragen in Bezug auf generative KI bereitstellen, das deutschlandweit für Aufmerksamkeit sorgte. Kaum eine Hochschule, die es nicht aufmerksam gelesen hat – was für uns bedeutete: eine bisher für uns ungekannte Flut von Medien-, Beratungs- und Vortragsanfragen aus ganz Deutschland. Der „Zeit“-Newsletter berichtete an erster Stelle, als Leiter des ZfW durfte ich den nordrhein-westfälischen
Landtag informieren und darf seit dem Herbst auch in der
Task-Force des Landes Nordrhein-Westfalen zu „KI im Bildungswesen“ mitarbeiten. Aber auch die anderen Kolleginnen und Kollegen waren stark gefragt und konnten Erfahrungen mit Radiobeiträgen, Keynotes und Gremienberatung sammeln. Für uns alle eine spannende Erfahrung – und spannend bleibt es natürlich auch weiterhin, weil das Feld sich dynamisch entwickelt. Wir werden für Sie dranbleiben!
Wahrscheinlich ist es vielen nicht bewusst: Im ZfW sind wir derzeit an fast einem Dutzend RUB-eigenen, NRW-weiten oder auch internationalen Projekten beteiligt, finanziert u. a. von EU, BMBF, MKW, DAAD und Stiftung Innovation in der Hochschullehre. Viele davon beschreiten ganz neue Wege und sondieren und erproben, wie Studium und Lehre sich in der Zukunft weiterentwickeln werden.
Dies gilt sicherlich für unsere aktuell gleich drei Projekte im Bereich Datenanalyse und Künstliche Intelligenz – KI:edu.nrw, AI StudyBuddy und KI-NEL. Aber auch unsere Arbeit zum Thema Open Educational Resources, zu Barrierefreiheit und Inklusion, zu Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE), die Projekte UNIC und LEHRELADEN connected sind dazu gedacht, die RUB für neue praktische und konzeptionelle Anforderungen und Ansätze fit zu machen. Viel ließe sich dazu berichten – lesen Sie es unter den Links gerne selbst genauer nach.
Im nächsten Jahr werden neue Projekte hinzukommen. Im Projekt „Flächen der Zukunft für Lehre und Lernen“ werden wir gemeinsam mit anderen Servicebereichen sowie im Austausch mit den Fakultäten der RUB der Frage nachgehen, wie Lernraum- und Flächengestaltung die Lehre im 21. Jahrhundert bestmöglich unterstützen kann. Neu starten wird zudem das Projekt „Staff Development for Learning and Teaching at European Universities“ (Staff-DEV), in dem wir zusammen mit der European University Association und europäischen Partnerhochschulen europäische Standards für die wissenschaftsdidaktische Ausbildung von Lehrenden erarbeiten werden.
Ernste Umstände: Unsere Ukraine-Projekte
Das Jahr 2023 wird sicherlich vielen Menschen auch als ein Jahr der Krisen und Konflikte in Erinnerung bleiben. Am ZfW arbeiteten in diesem Jahr insgesamt vier ukrainische Wissenschaftlerinnen, denen wir angesichts des Krieges in der Ukraine übergangsweise einen sicheren Ort für ihre Arbeit bieten konnten bzw. können. Im DAAD-finanzierten Projekt DigiLabStar 2 sowie in den von uns über ZfW-Fellowships unterstützten Projekten stand und steht meist im Vordergrund, digitale Lehre zu fördern. Denn die Lehre an ukrainischen Hochschulen kann für viele Studierende derzeit nicht vor Ort stattfinden – sei es, weil die Hochschulen zerstört oder geschlossen sind, oder sei es deswegen, weil Lehrende und Studierende im Kriegseinsatz oder geflohen sind. Digitales Material – beispielsweise multimedial aufbereitet für Laborpraktika – kann da eine große Hilfe sein.
Im ZfW können wir die Arbeit der ukrainischen Kolleginnen in der Regel nur für eine begrenzte Zeit begleiten. Umso mehr freuen wir uns, dass sich immer wieder neue Möglichkeiten auftun. So hat unsere ZfW-Fellow Dr. Tetiana Krushynska von der RUB aus gerade eine erfreuliche Nachricht erhalten: Ein von ihr gestellter Förderantrag beim Finnish Research Council war erfolgreich und sie hat die Zusage für ein einjähriges Stipendium am Finnish Institute for Educational Research erhalten. Wir freuen uns mit ihr!
Für das neue Jahr wünschen wir uns vor diesem Hintergrund natürlich besonders, dass es friedlicher werden möge als das vergangene. Ihnen als unseren Leserinnen und Lesern wünschen wir schöne, besinnliche Feiertage und schon jetzt alles Gute für das kommende Jahr. Wir freuen uns darauf, dann wieder von Ihnen zu hören und uns mit Ihnen auszutauschen!
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Bildnachweis: ZfW/ Canva