Tagungen (an der Uni) nachhaltiger machen

6. November 2024
Projekte
Anika Kneiphoff
Glühbirne in der eine Pflanze wächst.
Größere Veranstaltungsplanungen können im universitären Kontext schon per se eine Herausforderung sein: Von der Raumbuchung bis zum Catering gilt es Vieles zu durchdenken, zu planen und umzusetzen. Wenn dann dazu der Wunsch nach einer möglichst ressourcenschonenden und nachhaltigen Veranstaltung kommt, werden die To-do-Listen zunächst länger und altbekannte Orga-Muster müssen verändert werden. Gut zu wissen, dass das aber sehr gut geht und gar nicht viel Mehraufwand bedeutet!

Wie wir im ZfW auf Nachhaltigkeit schauen

Im ZfW beschäftigen wir uns bereits seit geraumer Zeit mit dem Thema Nachhaltigkeit. Dabei geht es uns sowohl um das grüne(re) Büro, alternative Anfahrtsmöglichkeiten zum Campus, klimafreundliche Dienstreisen, inhäusige Stromsparmaßnahmen als natürlich auch um BNE – also Bildung für nachhaltige Entwicklung. In unserer internen AG Nachhaltigkeit, die einmal monatlich zusammenkommt, besprechen, durchdenken und planen wir Fragen und Anregungen zu diesen und weiteren Themen. Natürlich auch im Austausch mit dem Nachhaltigkeitsbüro der RUB und anderen aktiven Akteur*innen an unserer Uni.
Nun standen die ZfW-Mitarbeitenden aus dem Projekt KI:edu.nrw bei der Planung und Durchführung einer deutschlandweiten KI-Tagung vor vielen Fragen und Herausforderungen zur Orga einer möglichst nachhaltigen Großveranstaltung. Ein offizieller Leitfaden, den wir in unserer AG Nachhaltigkeit zuvor entdeckt haben, konnte uns dabei helfen. Ihnen vielleicht auch?
Jetzt schon vormerken: Nachhaltigkeitstag 2024
Die RUB lädt am 14.11. von 9-16 Uhr zum Nachhaltigkeitstag 2024 auf dem Nordforum des Campus ein. Es wartet ein interaktiver Marktplatz für nachhaltige Entwicklung auf alle Interessierten.

Nachhaltig tagen: Unsere Überlegungen mit Leitfaden

Bei den Planungen der 3. Learning AID-Konferenz am 2. und 3. September 2024 im Gebäude ID an der RUB haben wir direkt ab dem Planungsbeginn versucht, Nachhaltigkeit überall dort mitzudenken, wo wir das Thema als Veranstaltende selbst beeinflussen können. Uns war wichtig, gewisse Stellschrauben gegenüber vorangegangenen Veranstaltungen zu verändern und den Umweltschutz von Beginn an bei der Organisation mitzudenken.
Lesetipp: Leitfaden der Bundesregierung
Unterstützt hat uns bei unseren Überlegungen der Leitfaden für die nachhaltige Organisation von Veranstaltungen der Bundesregierung. Er ist Teil des Maßnahmenprogramms Nachhaltigkeit der Bundesregierung für die Bundesverwaltung und wurde bereits im August 2021 konzipiert. Der Leitfaden wurde also konkret für die Bundesverwaltung verfasst, lässt sich in Kerngedanken und in einzelnen Maßnahmen und Zielen aber auch auf andere Veranstaltungen übertragen. Neben 12 Kategorien bzw. Handlungsfeldern, für die es Tipps und Planungsanregungen gibt, beschreibt der Leitfaden noch Phasen von Veranstaltungsorganisation und geht auch auf virtuelle und hybride Formate ein.

Was uns gelungen ist und was auch nicht…

Bei der Learning AID 2024-Tagung haben wir im Rahmen unserer Möglichkeiten bei der Planung und Umsetzung beispielsweise folgende Aspekte umgesetzt:
Auf Papeterie und ausgedruckte Materialien haben wir weitestgehend verzichtet. Mit der ausschließlich digital angebotenen Tagungsmappe konnten wir auf den Ausdruck von über 300 Papierfassungen verzichten.

Bewusst wurden keine Give-aways oder kleine Geschenke wie z. B. Plastik-Kugelschreiber oder Beutel verteilt und wir haben ausschließlich ressourcenschonende Lanyards mit Namensschildern angeboten. So gab es beispielsweise Lanyards aus recycelten Materialien mit Namensschildern aus Pappe, die nicht in Plastik gehüllt waren. Die Lanyards konnten beim Verlassen der Tagung abgegeben werden, damit sie im kommenden Jahr erneut Verwendung finden.

Bei der Auswahl von Dienstleistern haben wir versucht, lokale Anbieter zu finden, um Anfahrtswege und Transportkosten zu reduzieren.

Es wurde ausschließlich vegetarisches und veganes Catering organisiert und auch hier auf lokale Produkte geachtet: jahreszeitlich passende Eintöpfe von einem ortsansässigen Cateringanbieter.

Wir haben die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln empfohlen. Dazu haben wir u. a. passende Nahverkehrsverbindungen veröffentlicht und drei Walk-with-me-Videos für den Fußweg erstellt. Die Wege waren mit umweltfreundlicher Sprühkreide markiert. Bei der Zuwegung haben wir außerdem auf Barrierefreiheit geachtet und die barrierearmen Wege entsprechend ausgewiesen.

Zusätzlich: Aufgrund von Feedback, das wir im Nachgang an die Tagung erhalten haben, werden wir das Nachhaltigkeitsthema auch als Tagungsinhalt für das nächste Jahr mit aufnehmen (Stichwort BNE).
Und manches klappt dann aber trotz intensiver Planung doch nicht so, wie gewünscht. Beispielsweise wollten wir für das gesamte Catering wiederverwendbares Porzellangeschirr nutzen. Geliefert wurden dann am Veranstaltungstag wegen fehlender Verfügbarkeit von Kaffeetassen aus Porzellan leider Pappbecher für Warmgetränke.
Sie möchten mehr über das Thema Nachhaltigkeit an unserer RUB erfahren?
Dann schauen Sie doch gerne mal auf den Info-Seiten zum Thema nach. Die Ruhr-Uni hat sich zur Förderung von Nachhaltigkeit nämlich einiges vorgenommen.

Win-Win: „Grüne“ Planungen lohnen sich

Aus unserer Sicht haben nachhaltige Veranstaltungen viele positive Effekte, beispielsweise auch für Anwohnende: Die Organisator*innen entzerren durch z. B. die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs oder den Einsatz von Shuttlediensten bei der Anreise (Stichwort „saubere Transportlösungen“) die Parksituation am Veranstaltungsort, was für Anwohnende oft eine Erleichterung ist und die Umwelt etwas entlastet, da weniger Individualverkehr auf den Straßen unterwegs ist.
Planen Sie auch eine Tagung oder Veranstaltung und wollen diese grün(er) mitdenken? Dann möchten wir Ihnen aus der AG Nachhaltigkeit im ZfW die Lektüre des Papers der Bundesregierung ans Herz legen. Es lohnt sich sehr, wir haben uns von einigen Anregungen inspirieren lassen. Dabei sind auch alte und neue Ideen während der Durchsicht des Leitfadens wieder in Erinnerung gekommen, die wir „anpacken“ konnten und zukünftig mitdenken werden.
Weiterführende Informationen und Links
Impressionen der RUB-Nachhaltigkeitswoche aus dem Jahr 2023: Video [YouTube] und Nachbericht in der RUB-Presse

Im November 2022 wurde an unserer Uni das Mission Statement „Sustainable RUB 2030“ verabschiedet. Damit betont die RUB ihre hochschulweiten Aktivitäten für eine nachhaltige Entwicklung. Die RUB orientiert sich bei ihren Maßnahmen an den 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen. Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen und Pläne zu ihrer Umsetzung können auf der Webseite der Vereinten Nationen nachgelesen werden.

Mehr zum Projekt BNE@RUB. Bildung für nachhaltige Entwicklung in Studium und Lehre. Im LEHRELADEN, unserem Downloadcenter für inspirierende Hochschullehre, gibt es jetzt auch eine Rubrik zu BNE.

Die AG Nachhaltigkeit im ZfW hat über BNE@RUB und die Installation einer Eisbärenlichtanlage sowie über nachhaltige Dienstreisen gebloggt
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Anika Kneiphoff
Anika Kneiphoff ist Projektleiterin des eTeams Digitalisierung und koordiniert weitere studentische Projekte im Bereich eLearning des Zentrums für Wissenschaftsdidaktik.

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