29. Juli 2024
Nachhaltig vernetzt: Das Jahresprogramm 2024 der StIL
Zum zweiten Mal hat die Stiftung Innovation in der Hochschullehre (StIL) das Jahresprogramm „Hochschullehre im Kontext von Nachhaltigkeit“ aufgelegt. Ein Jahr lang setzen sich 33 Hochschulangehörige unterschiedlicher Statusgruppen in Workshops mit diesem Thema auseinander und bauen dabei eine Community auf. Anna Hans vom Projekt BNE@RUB ist dabei und berichtet von ihren ersten Erfahrungen.
Was eine Querflöte mit Nachhaltigkeit zu tun hat
Anfang Februar ging es für mich los zum ersten Workshop des Jahresprogramms in Neudietendorf bei Erfurt. Im Gepäck hatte ich neben den digitalen Steckbriefen der anderen Teilnehmer*innen, um mich schon mal auf das Kennenlernen vorzubereiten, eine Mischung aus Vorfreude, gespannter Erwartung und Neugier. Obwohl uns zuvor schon ein Programm für die drei Tage geschickt wurde, konnte ich mir doch noch nicht so richtig vorstellen, was mich erwarten würde. Und nicht nur deshalb wurde ich von einigen Programmpunkten überrascht.
Ein Highlight dieses ersten Workshops war der erste Abend. Wir wurden von vier Musiker*innen begrüßt und in Kleingruppen aufgeteilt. So kam meine Gruppe in den Genuss eines kleinen Konzerts mit der Querflöte, während andere Gesang oder einer Ukulele lauschen durften. Unsere Aufgabe: Was spüren wir in der Musik in Bezug auf unser Thema Nachhaltigkeit?
Das war die Frage, die eine Teilnehmerin auf die vorbereiteten Plakate schrieb, nachdem wir wieder alle im Seminarraum angekommen waren. Nun suchten sich die Musiker*innen jeweils eine der notierten Fragen aus und beantworteten diese in einer Improvisation. Die gesungene Antwort, schon eher eine Performance, auf die Frage „Wie verbinden wie unsere Hochschulen mit der Natur?“ blieb vielen noch an den nächsten Tagen im Gedächtnis.
Das Jahresprogramm „Hochschullehre im Kontext von Nachhaltigkeit“
Nach 2022 führt die StIL das Jahresprogramm dieses Jahr zum zweiten Mal durch. Es konnten sich Hochschulangehörige aus der Gruppe der Studierenden, der Lehrenden, der Mitarbeitenden im Wissenschaftsmanagement und Mitglieder von Hochschulleitungen bewerben. 33 wurden ausgewählt, sodass alle Statusgruppen gleich repräsentiert sind und jede Hochschule maximal einmal vertreten ist.
Das Programm richtet sich an die Teilnehmenden als Personen, Multiplikator*innen und Gestalter*innen von Transformation. Sie werden in ihren Rollen gestärkt und haben insbesondere die Möglichkeit, sich zu vernetzen und kollegial zu unterstützen. Dazu finden über das Jahr verteilt vier dreitägige Präsenzworkshops statt sowie eine Exkursion an die Lappeenranta University of Technology in Finnland.
Genauere Informationen zum Programm und eine Übersicht über alle Teilnehmenden gibt es auf der Seite des Jahresprogramms.
Von Goldfischgläsern und Anfeuerschlangen
Im Zentrum des ersten Workshops standen aber vor allem wir Teilnehmenden als Gruppe und unser Kennenlernen sowie das Annähern an das Thema. Dafür haben die beiden Moderatoren des Workshops wirklich alles gegeben. Verschiedenste Methoden und Formate des Kennenlernens und Austauschens haben dazu geführt, dass wir uns als Gruppe schnell finden konnten und Formen der Zusammenarbeit entwickelt haben. Besonders schön war, dass gerade die Studierenden dabei eine große Rolle spielten und ihre Erfahrungen in der Organisation von Gruppen einbringen konnten. So wurden auf den Vorschlag einer Studentin schnell Handzeichen für Zustimmung, Fragen und drängende Kommentare eingeführt, um eine gute Gesprächskultur zu schaffen. Spätestens wenn bei kleinen Warm-ups zwischen den Einheiten verschiedenen Menschen gegeneinander Schnick-Schnack-Schnuck spielten und dabei wie wild von einer hinter ihnen stehenden Schlange angefeuert wurden, waren Statusgruppen sowieso völlig egal.
So haben wir neben den kleinen Spielen zur Auflockerung unter anderem Landkarten im Seminarraum aufgestellt, gemeinsame Diskussionsspaziergänge gemacht und über die Notwendigkeit von Wachstum im Fishbowl diskutiert.
Kleine Methodensammlung
Wussten Sie, dass Sie solche Methoden auch gut in Lehrveranstaltungen anwenden können?
Weitere Methoden haben wir im LEHRELADEN aufgelistet. Zum Beispiel sind dort Methoden zu Fragen in der Lehre, Feedback und zur Komplexitätsreduktion durch Studierende veröffentlicht. Übergeordnete Methoden und Formate sind auf der Startseite rechts zu finden.
Sollten Sie Fragen zu den Methoden haben, schreiben Sie uns!
Der Weg ist das Ziel
Zum Abschluss des Workshops blieb vor allem der Blick in die Zukunft: Was wird das Jahresprogramm in diesem Jahr ausmachen? Für mich sind es „Der Weg ist das Ziel“ und die Vernetzung mit anderen Personen, die Nachhaltigkeit an ihren Hochschulen stärken wollen.
Anders als wir es an Hochschulen aus vielen Projekten und Förderprogrammen kennen, geht es beim Jahresprogramm der StIL nicht um ein festes Ergebnis, ein Projektziel oder das Erreichen eines Zertifikats. Vielmehr sind der gemeinsame Weg in der Gruppe und die Wege aller einzelnen Teilnehmenden in ihren jeweiligen Kontexten das, worauf sich das Programm ausrichtet. Zugleich gilt dieser Satz mit Blick auf einen weiteren Programmpunkt des Jahresprogramms nochmal fast wortwörtlich.
Neben drei weiteren anstehenden Workshops waren wir im Juni auf einer gemeinsamen Exkursion an die Universität Lappeenranta in Finnland. Das Ungewöhnliche: Von den gut fünf Tagen wird ein Großteil die Reisezeit auf einer Fähre sein. Auch hier war es nicht einfach ein Weg hin und zurück, sondern wichtiger Teil der Erfahrung und Raum zur Vor- und Nachbereitung des Besuchs in Lappeenranta. Meine Erfahrungen zur Exkursion nach Lappeenranta wird es bald auch als Blogbeitrag zu lesen geben.
Haben Sie Fragen zu BNE an der RUB oder wollen Nachhaltigkeit in Ihren Lehrveranstaltungen verstärkt integrieren? Dann bin ich Ihre Ansprechpartnerin!
Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre unterstützt und fördert mit unterschiedlichen Formaten die Veränderung der Lehre in Hochschulen. Genauere Informationen finden Sie auf der Seite der StIL.
Die Stiftung legt einen besonderen Fokus auf Nachhaltigkeit als Zukunftsthema. So ergibt sich das Thema des Jahresprogramms, das eng mit dem Bereich BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) vernetzt ist und damit gut zum Projekt BNE@RUB passt.
Anna-Katharina Hans
Projektmitarbeiterin BNE@RUB
+49 234 32 29228
GAFO 04/914
anna-katharina.hans@rub.de
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Anna Hans
Anna-Katharina Hans ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt BNE@RUB und berät zu Nachhaltigkeitsthemen in Studium und Lehre.
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