Plagiatsprävention

Im wissenschaftlichen Bereich gilt als Plagiat, wenn Schreibende Formulierungen, Gedanken, Abbildungen oder wissenschaftliche Ergebnisse einer anderen Person übernehmen, ohne dies eindeutig zu kennzeichnen. Für Studien- und Prüfungsleistungen an der RUB muss darüber hinaus ein Vorsatz oder eine Täuschungsabsicht erkennbar sein. Eindeutig handelt es sich daher um ein Plagiat, wenn z. B. eine Arbeit aus dem Internet oder Versuchsprotokolle von anderen Studierenden unter dem eigenen Namen eingereicht werden. Bei einer Entscheidung in Zweifelsfällen unterstützen wir Sie gerne.

Weitere Informationen:

• Leitlinien guter wissenschaftlicher Praxis der RUB [PDF]
• Richtlinie zur Plagiatsprävention sowie zur Plagiatserkennung der RUB [PDF]
• Plagiatsprüfungssatzung der RUB [PDF]

Viele ungekennzeichnete Text- oder Gedankenübernahmen entstehen ohne Vorsatz der Vorteilsnahme und sind deshalb nach der Richtlinie zur Plagiatsprävention sowie Plagiatserkennung der RUB keine Plagiate. Studierende eignen sich die Konventionen für den Umgang mit Fachliteratur erst im Laufe des Studiums an und benötigen Übung, um sie anwenden zu können. Deshalb gehen ungekennzeichnete textuelle Übereinstimmungen in studentischen Texten häufig nicht auf eine Täuschungsabsicht zurück, sondern sind für den Erwerbsprozess typische Fehler.

Gründe für nicht korrekt gekennzeichnete Übernahmen können sein, dass Studierende z. B. die Funktion von Fachliteratur für die fachliche Argumentation noch nicht verstanden, ungünstige Lese- und Notizstrategien nutzen oder ihnen noch die sprachlichen Mittel fehlen, um Gelesenes in eigenen Worten wiederzugeben. Es liegt also in Ihrem Ermessen als Lehrende*r, ob Sie eine ungekennzeichnete Übereinstimmung zwischen Passagen einer studentischen Arbeit und einem anderen Text je nach Schreiberfahrung der Studierenden als Fehler oder als Plagiat einordnen. Da dies manchmal schwer zu entscheiden ist, unterstützen wir Sie gern dabei.

Vermitteln Sie Studierenden das fachspezifische Handwerkszeug zu einem angemessenen Umgang mit Fachliteratur und fremdem Gedankengut in Ihrer Fachlehre. So können Sie Studierende dabei unterstützen, unbeabsichtigte Plagiate zu vermeiden:

• Vermitteln Sie plagiatssichere Lese- und Notizstrategien.
• Verdeutlichen Sie an Beispielen, welche Funktionen die Verwendung von Fachliteratur in Ihrem Fach hat.
• Vermitteln Sie die Konventionen zum Umgang mit Fachliteratur und zeigen Sie ihre Umsetzung an Beispielen aus Ihrem Fach.
• Geben Sie den Studierenden Möglichkeiten zum Üben. Dies können auch kurze, unbenotete Schreibaufgaben sein.
• Stellen Sie Aufgaben, für die Studierende Gelesenes nicht nur wiedergeben müssen, sondern es in Bezug auf eine Fragestellung darstellen und in einen neuen Zusammenhang setzen müssen.
• Geben Sie Studierenden Feedback auf ihre Texte und lassen Sie Fehler beim Umgang mit Fachliteratur nicht unkommentiert.

PlagScan ist ein Hilfsmittel, das Sie für die Prüfung von Texten auf Übernahmen aus anderen Texten nutzen können. Die Entscheidung, ob es sich um ein Plagiat handelt oder nicht, liegt jedoch immer bei Ihnen und wird nicht durch das Ampelsystem oder die angezeigte Prozentzahl vorgegeben.

• Die Online-Plagiatsüberprüfungssoftware PlagScan vergleicht Texte, die Sie hochladen, mit Internetquellen und zu einem bestimmten Ausmaß mit Verlagspublikationen und wissenschaftlichen Zeitschriften auf Übereinstimmungen. Es ist jedoch möglich, dass hierbei nicht alle Quellen gefunden werden, die für eine Arbeit verwendet wurden.
• Zusätzlich können Sie einen Text mit selbst hochgeladenen Dokumenten, z. B. Arbeiten anderer Studierender aus derselben Gruppe oder mit dem Archiv aller an der RUB in PlagScan gespeicherten Dokumenten vergleichen lassen.
• Auf dieser Grundlage erstellt PlagScan einen Bericht, den Sie herunterladen können. Darin sind die Stellen gekennzeichnet, die mit anderen Texten übereinstimmen. Für die Gesamtmenge der Übereinstimmungen wird ein Prozentwert angegeben.
• Als Lehrende*r haben Sie die Aufgabe, diesen Prüfbericht zu interpretieren und die von PlagScan markierten Textstellen zu bewerten. Wegen der Arbeitsweise von PlagScan lässt sich keine bestimmte Prozentzahl an Übereinstimmungen als Marker für ein Plagiat definieren: z. T. werden korrekt als Zitat kenntlich gemachte Textübereinstimmungen markiert oder für eine Arbeit verwendete Texte werden von PlagScan nicht im Internet gefunden. Nur Sie können entscheiden, inwieweit ein abgegebener Text den Konventionen Ihres Fachs entspricht.

Sie dürfen eine studentische Arbeit mit PlagScan überprüfen, wenn Sie selbst beim Lesen den Eindruck hatten, sie könnte ein Plagiat enthalten. Eine verdachtsunabhängige, regelhafte Prüfung aller abgegebenen Texte muss dagegen in der entsprechenden Prüfungsordnung des Fachs vorgesehen sein.

Die Urheberrechte bleiben bei den Verfasser*innen. Zur Plagiatsüberprüfung wird eine Kopie des Dokuments auf den Servern von PlagScan angelegt. Diese Kopien werden zum Abgleich mit anderen Dokumenten weiterverarbeitet. In den Dokumenten enthaltene persönliche Daten werden ebenfalls im Rahmen der zulässigen Prüfungszwecke auf den Servern von PlagScan in Deutschland gespeichert. Die Daten werden nicht an Dritte weitergeben.

Wenn Sie die Texte in Ihrem persönlichen Bereich auf PlagScan (Document Manager) ablegen, können nur Sie diese für Überprüfungen verwenden. Sie können die Texte aus Ihren Veranstaltungen aber auch anderen Lehrenden zum Abgleich zur Verfügung stellen, indem Sie sie in einem RUB-internen Archiv (Organisationsarchiv) speichern. PlagScan-Nutzer*innen außerhalb der RUB stehen diese Texte nicht zum Abgleich zur Verfügung. Achten Sie in diesem Fall unbedingt darauf, dass in den Texten – und in den Dateibenennungen – keine persönlichen Daten (Name, Matrikelnummer o. Ä.) der Studierenden vorhanden sind.

Wenn Sie technische Unterstützung zu PlagScan benötigen, wenden Sie sich per E-Mail an IT.SERVICES. Mehr Informationen erhalten Sie hier: Informationen von IT-Services zur Plagiatsprüfung mit PlagScan

Die Übernahme von Texten oder Inhalten, die von einem generativen Modell erstellt wurden, sind aufgrund der Funktionsweise der Modelle i.d.R. kein Plagiat im Sinne der Richtlinien der RUB, da diese nicht von einer Person stammen. Trotzdem kann die ungekennzeichnete Nutzung einen Verstoß gegen die von Prüfungsordnungen geforderte Eigenständigkeit und die Leitlinien guter wissenschaftlicher Praxis sein, wenn sich Studierende Autor*innenschaft für einen Text anmaßen, an dessen Entstehung sie nicht maßgeblich beteiligt waren. Zudem ist es möglich, dass von einem Modell Texte generiert werden, die aufgrund ihres Wortlautes oder Inhalts Plagiate darstellen, weil sie mit schon publizierten Texten übereinstimmen. Dies zu überprüfen und zu kennzeichnen, liegt in der Verantwortung der Studierenden. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Seite zu rechtlichen Fragen künstlicher Intelligenz.