Gibt es einen speziellen Kurs, der Ihnen besonders gut gefallen hat?
JJ und KL: Besonders positiv in Erinnerung geblieben ist uns die Veranstaltung HD 03 „Geschickt interagieren und anleiten in Lehrveranstaltungen“. Der Kurs war als interaktiver Workshop gestaltet, in dem wir nach dem Prinzip learning by doing direkt selbst aktiv werden konnten und konkrete Inhalte direkt erprobten. Durch die Inhalte des Workshops wurden wir zunehmend mit unseren eigenen Selbstverständlichkeiten konfrontiert und konnten unser Lehrhandeln kritisch hinterfragen und neue Perspektiven einnehmen. Als besonders prägend empfanden wir das Leitmotiv der Orientierung, das uns noch einmal verdeutlichte, wie wichtig Transparenz in der Lehre ist und welche Möglichkeiten zur Partizipation von Studierenden sich daraus ergeben, z. B. in Hinblick auf stärkere Einbindung sowie aktive und nachhaltige Gestaltung von Lernprozessen.
Was konnten Sie schon in Ihrer Lehre umsetzen und wie waren Ihre Erfahrungen damit?
JJ und KL: In unserer eigenen Lehre konnten wir bereits verschiedene Anregungen aus dem Qualifizierungsprogramm umsetzen. Einen besonderen Fokus legen wir dabei auf eine transparente Kommunikation von Erwartungen an die Studierenden, bspw. in Bezug auf
Lernziele , Prüfungsanforderungen oder Beteiligungsmöglichkeiten. Unsere Erfahrung zeigt, dass dadurch mehr Klarheit entsteht und Studierende sich sicherer in der Lehrveranstaltung bewegen. Darüber hinaus verweisen wir nun konsequenter auf die Möglichkeiten des Nachteilsausgleichs. Wir möchten ein Bewusstsein für faire und chancengerechte Studienbedingungen schaffen und zugleich Hemmschwellen abbauen. Ein weiterer Bereich, in dem wir Veränderungen vorgenommen haben, ist die Förderung wissenschaftspropädeutischer Kompetenzen. Wir bauen häufiger kleinere Schreibprozesse in die Lehrveranstaltungen ein, sodass die Studierenden Schritt für Schritt an das
wissenschaftliche Schreiben herangeführt werden. Viele Studierende profitieren von den niedrigschwelligen Übungsformaten und gewinnen so mehr Sicherheit im Umgang mit wissenschaftlichen Texten und wissenschaftlicher Praxis im Allgemeinen.
Warum und wem würden Sie eine Teilnahme am Programm empfehlen?
JJ und KL: Wir würden das Qualifizierungsprogramm allen Lehrenden empfehlen, die ihre didaktischen Kompetenzen systematisch weiterentwickeln und ihre Lehrpraxis reflektieren möchten – unabhängig davon, ob sie am Anfang ihrer Lehrtätigkeit stehen oder bereits Erfahrung gesammelt haben. Besonders gewinnbringend ist das Programm für Personen, die neue Impulse für die Gestaltung ihrer Lehrveranstaltungen suchen und den Austausch mit Kolleg:innen aus anderen Disziplinen schätzen. Aus unserer Sicht bietet das Programm nicht nur fundiertes hochschuldidaktisches Wissen, sondern auch den Raum, die eigene Rolle als Lehrende bewusst zu reflektieren und schafft so ein solides Fundament für eine qualitativ hochwertige Lehre erarbeiten möchten.