Von OER, einer engagierten Community & einem rosa Einhorn – Das war das OER-Festival 2024

5. Dezember 2024
E-Learning
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Mit klassischen Grußworten und einem vielfältigen Mix an OER-Beiträgen aus der OER-Community startete am Montag, den 18. November das OER-Festival im Ruhrturm in Essen. Die drei Tage des OER-Festivals standen ganz im Zeichen von OER, KI, Vernetzung und kreativen Erlebnissen. Und wir waren mittendrin dabei!

Eine bunte Mischung

…wie eine Tüte Klümpken

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Am ersten Tag des OER-Festivals stand die ORCA.nrw-Tagung auf dem Programm. An den Tagen zwei und drei folgte das OERcamp. Die Veranstaltung bot drei Tage lang eine Mischung aus unterschiedlichen Projekteinblicken und Sessions zu allerlei Themen, die von den Teilnehmenden gestaltet wurden. Denn im Mittelpunkt des OER-Festivals steht die Community, ihre Ideen, Fragen und Beispiele.
Im Rahmen der ORCA.nrw-Tagung war die Ruhr-Universität gut vertreten – mit Beiträgen wie „Sinnvolle KI-Nutzung für OER: Von der Suche zur Kurserstellung“ von Alexander Mikasch und Bastian Schmidt-Kuhl von IT.Services und Beiträgen zu Projekten wie STACK.nrw und „DigStat – Digitale Lerneinheiten in der Statistik“ u. a. mit Dr. Michael Kallweit und Farhad Razeghpour von der Fakultät für Mathematik.
Doch auch drumherum gab es allerlei zu entdecken: Raum für Austausch und Vernetzung, eine bunte Fotowand, eine Candy-Bar (die sich großer Beliebtheit erfreute), eine Do it yourself-Button-Ecke, eine Sticker-Tausch-Börse, OER-Glückskekse und vieles mehr. Ach und übrigens, es gab noch ein rosa Plüsch-Einhorn namens Herr HOERn (Vorname „Ein“), das auf dem Festival an den unterschiedlichsten Orten gesichtet wurde; vielleicht ein Maskottchen für die diversen Möglichkeiten des OER-Festivals (?).
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Und um 16 Uhr gab es dann eine symbolische Staffelstabübergabe in Form einer künstlichen Fackel inklusive Licht (und wer jetzt an die olympische Fackel denkt, liegt nicht ganz falsch) von ORCA.nrw-Geschäftsführer PD Dr. Markus Deimann (rechts) an Frank Homp (links) aus dem Orga-Team des OERcamps.

Das OERcamp - eine Un-Konferenz?

…und das OER-Team des ZfW mittendrin

Das OERcamp zeichnet sich dadurch aus, dass es keine Tagung mit vorgeplanten Beiträgen und Workshops ist, sondern ein Platz für den Austausch der Community. Eine spontane Frage oder Idee reicht, um im Rahmen von sogenannten Barcamps eine i. d. R. 45-minütige Session anzubieten. Der Dienstagmorgen begann also damit, dass sich etliche Teilnehmende an der Bühne anstellten, denn die Workshop-Sessions werden erst am Morgen des jeweiligen Tags geplant. Jeder ist willkommen, seine/ihre Idee für eine Session einzutragen, sich dann in die Schlange einzusortieren, um diese kurz und knackig auf der Bühne vorzustellen und diese Vorstellung mit der Frage „Wer hat Interesse?“ abzuschließen. Solange sich mindestens zwei Personen melden, findet die Session statt.

Es wartete ein reger Ansturm an Menschen darauf, ihre Session zu präsentieren und keine einzige blieb ohne Interessent*innen. Was dazu führte, dass am 2. Festivaltag insgesamt 56 Sessions in fünf über den Tag geplanten Barcamps angeboten werden konnten.

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Und wir vom ZfW-Team waren mit einem kleinen Trupp bestehend aus Mitarbeiterinnen des eLearning-Bereichs und studentischen Mitarbeiterinnen des eTeam Digitalisierung vertreten, um unsere Plattform OpenRUB für freie Lehr-Lernmaterialien an der Ruhr-Universität Bochum vorzustellen – mit einem regen Austausch zu hochschuleigenen OER-Plattformen der (Nicht-)Notwendigkeit und den Vorteilen.
In anderen Sessions des Tages ging es u. a. um Themen wie OER als demokratiefördernde Maßnahme, neue Entwicklungen wie z. B. den H5P-Inhaltstypen „Animator“, einem Tool zur Erstellung von Animationen bzw. Animationsvideos, und dem Trainieren von KI mit OER-Sammlungen. In den Barcamps gab es aber auch Raum für z. B. eine Nörgel-Session (Was klappt gerade in Bezug auf OER so gar nicht/was nervt) oder bildungspolitische Themen wie „How to destroy a system to rebuild it“. Parallel zum OERcamp fand vom 19. - 20. November der 3. OER World Congress der UNESCO in Dubai statt. Da durfte auch eine Live-Schaltung am Dienstagabend nicht fehlen.
Am Mittwoch, 20.11., ging es passend zur „Un-Konferenz“ ins Unperfekthaus in Essen. Nach ein paar einleitenden Worten zum letzten Tag des OERcamps, gab es zwei Möglichkeiten: Man hatte die Wahl, sich entweder für die XXL-Sessions im Barcamp-Modus zu entscheiden, wo beispielsweise über das Thema Barrierefreiheit gesprochen wurde, oder man konnte sich der Community-Beratschlagung zu „OER im Kontext generativer Künstlicher Intelligenz (KI)“ anschließen. Hierzu fanden sich die Teilnehmenden zu viert zusammen und jede Gruppe schnappte sich einen Briefumschlag zu einem Thema, die an mehreren Pinnwänden hingen.
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Für den Austausch verteilten sich die Gruppen im gesamten Unperfekthaus. Mit verschiedenen Rollenkarten (Spielwächter*in, Schriftführer*in, Schamane*in, Mentor*in) und Kreativitätsboostern startete die Gruppenarbeit auch schon. Jede Gruppe diskutierte das jeweilige Thema unter Berücksichtigung einer dazugehörigen Fragestellung und notierte das Wichtigste auf kleinen Karteikarten, z. B. zu Demokratie: „(...) Welche Rolle könnte generative KI spielen, um demokratische Werte durch OER stärker zu unterstützen?“. Die Kreativbooster konnten dabei sehr hilfreich sein, da sie unterschiedliche Denkanstöße enthielten, das Thema noch einmal von einer anderen Seite zu betrachten.
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Nach der Bearbeitung wurden die Arbeitsergebnisse in den Umschlag zurückgesteckt, der an eine Pinnwand geheftet und mit einem Klebepunkt versehen wurde, um zu verdeutlichen, dass der Umschlag bereits bearbeitet wurde. Jede Gruppe konnte sich dann einen neuen Umschlag mit einem neuen Thema nehmen oder einem Thema, das durch eine andere Gruppe schon bearbeitet wurde. Nach diesem Prinzip ging es für eine Zeit immer so weiter. Diese Art der Communtiy-Beratschlagung war sehr anregend, weil viele Themen diskutiert werden konnte und die Perspektive jeder Gruppe eine andere war, denn die Gruppen setzen sich aus Personen von unterschiedlichen Institutionen zusammen. Es bleibt abzuwarten, wie das Organisationsteam die Arbeitsergebnisse auswerten wird. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse 😊.
Nach einem Mittagessen ging es dann gegen frühen Nachmittag mit den Workshops des Bündnisses Freie Bildung zu Organisationsentwicklung, Offenheitskompetenzen und zukunftsweisende Bildungspolitik weiter. Im Workshop zur Organisationsentwicklung wurde zum Beispiel über Good Pracitices gesprochen, über offenen Pragmatismus bei Entscheidungsfindungen und es gab einen Austausch zu Anwendungsszenarien von Tools und technischen Infrastrukturen.
So ging das OER-Festival oder auch die „Un-Konferenz“ am dritten Tag zu Ende, mit einer Vielzahl an Sessions aus der Community für die Community, ausreichend Raum für spontane Fragen sowie Ideen der Teilnehmenden und einem Festival-Flair mit kreativen und auch erheiternden Möglichkeiten (z. B. Magneten mit OER-Wortspielen).
Für alle, die nicht am OER-Festival teilnehmen konnten, sich aber für die Themen und Inhalte der Sessions interessieren: Einen Überblick über das bunte und vielfältige Programm sowie die Dokumentation zu den einzelnen Sessions gibt es auf der folgenden Seite:
Kennen Sie schon unser Beratungsangebot zu OER?
Wir beraten Sie zu allen Themen und Fragen rund um Open Educational Resources, OpenRUB und ORCA.nrw. Sprechen Sie uns gerne an.
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