„Wir möchten ein Bewusstsein für faire und chancengerechte Studienbedingungen schaffen“

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Virtuelle Lebenswelten: Wir gratulieren Jane Jürgens und Kira Lewandowski zum erfolgreichen Abschluss unseres hochschuldidaktischen Qualifizierungsprogramms „Professionelle Lehrkompetenz für die Hochschule“. Im Interview berichten beide von ihren Erfahrungen.
Jane Lia Jürgens
Jane Jürgens
Jane Jürgens arbeitet seit 2022 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ruhr-Universität Bochum im Sonderforschungsbereich 1567 Virtuelle Lebenswelten. Während sie sich in der Lehre vor allem im Schwerpunktbereich Bildungssoziologie einbringt, liegen ihre Forschungs-/Arbeitsschwerpunkte u.a. in den Bereichen studentisches Ernährungs- und Essverhalten, familiale Ablösungspraktiken sowie soziale Ungleichheiten.
Kira Lewandowski
Kira Lewandowski

Kira Lewandowski arbeitet seit 2023 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ruhr-Universität ebenfalls im Sonderforschungsbereich 1567 Virtuelle Lebenswelten. Während sie sich in der Lehre vor allem im Schwerpunktbereich zu Medien, Praktiken und Orten non-formalen und informellen Lernens einbringt, liegen ihre Forschungs-/Arbeitsschwerpunkte u.a. in den Bereichen studentisches Ernährungs- und Essverhalten, Praktiken der Selbstvermessung und Quantifizierung sowie virtuelle Körper- und Selbstbilder.

Wir wünschen Jane Jürgens und Kira Lewandowski für ihren weiteren Weg alles Gute!

Nachgefragt, nachgehakt!

Was war Ihre Motivation, am hochschuldidaktischen Qualifizierungsprogramm teilzunehmen?
JJ und KL: Unsere Motivation zur Teilnahme am hochschuldidaktischen Qualifizierungsprogramm entstand vor allem daraus, dass unsere ersten eigenen Lehrveranstaltungen bevorstanden. Zwar konnten wir bereits auf Vorkenntnisse aus dem Studium der Erziehungswissenschaft zurückgreifen, doch war uns bewusst, dass Hochschullehre spezifische Anforderungen stellt, die wir gezielt vertiefen wollten. Mit dem Programm verbanden wir daher die Chance, unser Wissen systematisch auszubauen, praxisnahe Methoden kennenzulernen und uns mit anderen Lehrenden auszutauschen. Uns war es wichtig, von Beginn an eine qualitativ hochwertige und lernförderliche Lehre zu gestalten und unsere umfangreiche Rolle als Lehrende reflektiert weiterzuentwickeln.
Was hat Ihnen am Qualifizierungsprogramm besonders gut gefallen?
JJ und KL: Am Qualifizierungsprogramm hat uns besonders der Austausch mit Kolleg:innen aus unterschiedlichen Fachdisziplinen gefallen. Durch die vielfältigen Perspektiven konnten wir neue Impulse für unsere eigene Lehrpraxis gewinnen und gleichzeitig die Besonderheiten unserer Fächer im Vergleich reflektieren. Sehr wertvoll empfanden wir auch die Informationen rund um den Nachteilsausgleich , da sie uns nicht nur rechtliche und organisatorische Sicherheit gaben, sondern auch unser Bewusstsein für die Gestaltung inklusiver Lehr-Lern-Situationen schärften. Darüber hinaus bot das Programm für uns einen geschützten Rahmen, um uns bewusst Zeit zur Reflexion über unsere Rolle als Lehrende, über Methoden und Ziele nehmen zu können – etwas, das im Lehralltag und allgemeinen Tagesgeschäft häufig zu kurz kommt.
Gibt es einen speziellen Kurs, der Ihnen besonders gut gefallen hat?
JJ und KL: Besonders positiv in Erinnerung geblieben ist uns die Veranstaltung HD 03 „Geschickt interagieren und anleiten in Lehrveranstaltungen“. Der Kurs war als interaktiver Workshop gestaltet, in dem wir nach dem Prinzip learning by doing direkt selbst aktiv werden konnten und konkrete Inhalte direkt erprobten. Durch die Inhalte des Workshops wurden wir zunehmend mit unseren eigenen Selbstverständlichkeiten konfrontiert und konnten unser Lehrhandeln kritisch hinterfragen und neue Perspektiven einnehmen. Als besonders prägend empfanden wir das Leitmotiv der Orientierung, das uns noch einmal verdeutlichte, wie wichtig Transparenz in der Lehre ist und welche Möglichkeiten zur Partizipation von Studierenden sich daraus ergeben, z. B. in Hinblick auf stärkere Einbindung sowie aktive und nachhaltige Gestaltung von Lernprozessen.
Was konnten Sie schon in Ihrer Lehre umsetzen und wie waren Ihre Erfahrungen damit?
JJ und KL: In unserer eigenen Lehre konnten wir bereits verschiedene Anregungen aus dem Qualifizierungsprogramm umsetzen. Einen besonderen Fokus legen wir dabei auf eine transparente Kommunikation von Erwartungen an die Studierenden, bspw. in Bezug auf Lernziele , Prüfungsanforderungen oder Beteiligungsmöglichkeiten. Unsere Erfahrung zeigt, dass dadurch mehr Klarheit entsteht und Studierende sich sicherer in der Lehrveranstaltung bewegen. Darüber hinaus verweisen wir nun konsequenter auf die Möglichkeiten des Nachteilsausgleichs. Wir möchten ein Bewusstsein für faire und chancengerechte Studienbedingungen schaffen und zugleich Hemmschwellen abbauen. Ein weiterer Bereich, in dem wir Veränderungen vorgenommen haben, ist die Förderung wissenschaftspropädeutischer Kompetenzen. Wir bauen häufiger kleinere Schreibprozesse in die Lehrveranstaltungen ein, sodass die Studierenden Schritt für Schritt an das wissenschaftliche Schreiben herangeführt werden. Viele Studierende profitieren von den niedrigschwelligen Übungsformaten und gewinnen so mehr Sicherheit im Umgang mit wissenschaftlichen Texten und wissenschaftlicher Praxis im Allgemeinen.
Warum und wem würden Sie eine Teilnahme am Programm empfehlen?
JJ und KL: Wir würden das Qualifizierungsprogramm allen Lehrenden empfehlen, die ihre didaktischen Kompetenzen systematisch weiterentwickeln und ihre Lehrpraxis reflektieren möchten – unabhängig davon, ob sie am Anfang ihrer Lehrtätigkeit stehen oder bereits Erfahrung gesammelt haben. Besonders gewinnbringend ist das Programm für Personen, die neue Impulse für die Gestaltung ihrer Lehrveranstaltungen suchen und den Austausch mit Kolleg:innen aus anderen Disziplinen schätzen. Aus unserer Sicht bietet das Programm nicht nur fundiertes hochschuldidaktisches Wissen, sondern auch den Raum, die eigene Rolle als Lehrende bewusst zu reflektieren und schafft so ein solides Fundament für eine qualitativ hochwertige Lehre erarbeiten möchten.
RM: Vielen Dank für das Gespräch und die interessanten Einblicke in Ihre Erfahrungen mit dem hochschuldidaktischen Qualifizierungsprogramm.
Haben Frau Jürgens und Frau Lewandowski Ihr Interesse geweckt? Dann machen Sie mit!
Das hochschuldidaktische Qualifizierungsprogramm finden Sie hier . Wenn Sie Fragen zum Qualifizierungsprogramm haben, dann schreiben Sie uns!

Zu unseren Veranstaltungen können Sie sich über das Fortbildungsportal anmelden. Sollten sie das Portal bisher noch nicht genutzt haben, müssen Sie zuerst einen Account mit Ihrer LoginID erstellen. Die Teilnahme an den Weiterbildungsveranstaltungen des ZfW ist für Sie als Lehrperson der RUB kostenfrei.

Die Hochschuldidaktik der RUB ist Mitglied im Netzwerk HD-NRW . Über das Netzwerk können Sie auch an hochschuldidaktischen Kursen der anderen NRW-Mitgliedsuniversitäten teilnehmen. Ihre Teilnahme wird im Zertifikat angerechnet. Je nach Institution fallen Teilnahmegebühren an.
Robin Matz (c) RUB, Marquardt

Dr. Robin Matz

Hochschuldidaktik


+49 234 32 15222
FNO 02/83
robin.matz@rub.de
Zur Person
Qualifizierungsprogramm, Studierende betreuen, Lehrkonzept
Zusätzlich zum hochschuldidaktischen Qualifizierungsprogramm bieten wir auch individuelle Beratung und andere Weiterbildungsmöglichkeiten an. Alle Angebote aus den drei Bereichen des ZfWs finden Sie auf unserer Website .
Bildnachweis: Vita und Bilder mit freundlicher Genehmigung

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In dieser Serie berichten Absolvent*innen unseres hochschuldidaktischen Qualifizierungsprogramms „Professionelle Lehrkompetenz für die Hochschule“ von ihren Erfahrungen. Lesen Sie doch gerne mal rein!
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    Robin Matz
    Dr. Robin Matz ist Mitarbeiter in der Hochschuldidaktik im ZfW. Er ist verantwortlich für die Planung und Organisation des Qualifizierungsprogramms und betreut Lehrende u.a. im Vertiefungsmodul.

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