13. März 2024
Mehr als nur grauer Beton: Mit der KUNST TOUR RUB den Campus neu entdecken
Wussten Sie schon, dass die RUB zahlreiche Kunstwerke beherbergt? Aber wo genau und was gibt es darüber Wissenswertes zu erfahren? Seit Kurzem können Sie mit der digitalen KUNST TOUR RUB via Actionbound die vielfältige Kunst am Campus und darüber hinaus entdecken. Wie das geht und warum die Tour ein echtes Hörerlebnis ist, das berichtet Elisa Bologna aus unserem studentischen eTeam Digitalisierung im Interview.
Reingelesen – Das Interview
Anika Kneiphoff (AK): Elisa, du hast als studentische Mitarbeiterin aus dem ZfW bei der KUNST TOUR RUB mitgewirkt. Wie kam es zu der Idee, eine digitale KUNST TOUR für die RUB anzufertigen?
Elisa Bologna (EB): Als ich zum Projekt hinzu gekommen bin, existierte diese Idee schon eine ganze Weile. Denn viele Menschen hier am Campus haben gar nicht vor Augen, welch umfangreiches Kunst-Repertoire es an der RUB tatsächlich zu entdecken gilt. Man läuft zwar tagtäglich an den Objekten vorbei - beispielsweise auf dem Weg zur U35 oder zur Mensa -, nimmt aber kaum Notiz von ihnen. Dabei vermag Kunst zu inspirieren, den Horizont zu erweitern und facettierte Perspektiven einzunehmen. Mit der virtuellen KUNST TOUR RUB ist die Kunst von nun an einer breiteren Öffentlichkeit und vor allem den RUB-Angehörigen und der Studierendenschaft besser zugänglich. Es bedarf jetzt nur eines Endgeräts, um die Kunst am Campus, in den Kunstsammlungen und der Situation Kunst (für Max Imdahl) vollumfänglich zu erfahren – ganz gleich wo man sich gerade aufhält.
Und genau dieser vereinfachte Zugang war das Hauptbestreben der beteiligten Studierenden und Dozierenden aus dem Kunstgeschichtlichen Institut: die Kunst besser auffindbar zu machen, packende Hintergrundinformationen zu den einzelnen Objekten anzubieten und ihre Bedeutung für ihr akademisches Umfeld stärker in den Fokus zu rücken, um ihr so die Wertschätzung zuteilwerden zu lassen, die sie verdient.
AK: Worauf habt ihr bei der Entwicklung besonderen Wert gelegt?
EB: Bei der technischen Umsetzung haben wir einer digitalen Zugänglichkeit und somit weitestgehenden Barrierefreiheit besondere Relevanz beigemessen. So benötigen beispielsweise Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung auf einem Smartphone kontrastreiche Darstellungen oder zusätzliche Audiodateien zur Erklärung. Und auch die Einhaltung des Datenschutzes war für uns von Beginn an von außerordentlicher Wichtigkeit. Bei geschriebenen und gesprochenen Texten haben wir zudem darauf geachtet, eine gute Balance zwischen Verständlichkeit und Fachlichkeit zu finden, damit die Informationen einem breiten Publikum auch ohne kunstgeschichtlichen Hintergrund verständlich sind. All diese zentralen Anliegen konnten wir mit der App Actionbound sehr gut realisieren. Außerdem nice to know und wofür wir dem Repair Café des AStAs sehr dankbar sind: wer kein eigenes Smartphone besitzt, kann in den Kunstsammlungen der RUB ein Endgerät mit Kopfhörern ausleihen, um die Bounds direkt vor Ort zu verwenden.
AK: Und was genau hast du jetzt im Projekt gemacht?
EB: Ich bin ja Teil des eTeams Digitalisierung. Mit unserer Arbeit unterstützen wir Lehrende der RUB bei der Umsetzung von Digitalisierungsvorhaben, zumeist in der Lehre wie beispielsweise beim Gestalten von Moodle-Kursen. Vielleicht war dieses Projekt für mich gerade deshalb in besonderer Art und Weise vielseitig und mitreißend ungewohnt. Denn ich habe mich u.a. um die Bestückung der Mediathek, der Administration der zu den Kunstwerken zugehörigen Informationstexten und um das Schneiden und Bearbeiten der Audiodateien kümmern dürfen. Auch die Ausstattung und Verwaltung der einzelnen Bounds habe ich übernommen. Beim Bewerben des Angebots via Social Media, Webseiten und Print war ich ebenfalls mit involviert. Und natürlich habe ich dem Projektteam bei Fragen zu technischen Möglichkeiten innerhalb der digitalen Bounds und in Sachen digitale Barrierefreiheit zur Seite gestanden. Unsere oberste Priorität bestand dabei stets darin, eine strukturierte und ansprechende Reise durch die Kunst-Landschaft der RUB zu gestalten.
AK: Das klingt spannend! Du hast also mit den Studierenden der Kunstgeschichte Podcasts aufgenommen?
EB: Ganz genau! Im ZfW haben wir großartiger Weise einen zwar kleinen, aber eigens hierfür ausgestatteten Raum, um Audios professionell aufnehmen zu können. Diese Möglichkeit haben wir genutzt und zahlreiche Aufnahmen für die KUNST TOUR RUB eingesprochen, die ich im Anschluss daran bearbeitet habe. Für die Bearbeitung und Optimierung der ausgewählten Audios habe ich auf das Schnittprogramm Audacity zurückgegriffen. Das ist eine kostenlose Software, die eine Vielzahl von Bearbeitungswerkzeugen bietet, mit denen ich die Audiodateien präzise schneiden und in seiner Klangqualität optimieren konnte, was letztlich ein noch besseres Hörerlebnis in Actionbound garantiert.
AK: Du hast jetzt schon einige Male Actionbound erwähnt. Was ist denn das genau? Das finden wir besonders aus E-Learning-Perspektive spannend.
EB: Actionbound ist ein app-basiertes und voll mobilfähiges Tool, mit dem man sehr leicht digitale Touren und ansprechende Multimedia-Guides für Smartphones und Tablets entwickeln und umsetzen kann. Es ist beispielsweise möglich, spannende Schatzsuchen oder interaktive Führungen zu erstellen. Diese Erlebnistouren heißen dann „Bounds“. In unsere KUNST TOUR RUB haben wir viele interaktive und multimediale Komponenten integriert, damit die Nutzenden die Kunstwerke möglichst vielfältig, dynamisch und kurzweilig erfahren können – und dabei vielleicht sogar auf spielerische Weise noch etwas lernen. Damit beschäftigen wir uns im eTeam ja besonders: wie können wir digitale Tools nutzen, um Lehre und Lernen zu verbessern? Ich finde, Actionbound ist eine gute Möglichkeit, um Wissen ansprechend aufzubereiten und erlebbar zu machen.
AK: Was waren die besonderen Herausforderungen während der Projektarbeit? Uns würden dabei auch Aspekte der Usability interessieren.
EB: Rückblickend würde ich sagen, dass für mich eine besondere Herausforderung darin bestand, ein geeignetes Design und Erscheinungsbild für die Tour auszuwählen, die auch bei diversen Lichtverhältnissen und Endgeräten Barrierefreiheit weitestgehend garantieren. Das ist nämlich gar nicht so einfach. Außerdem war es für das Projektteam ganz schön kniffelig, eine nachvollziehbare Reihenfolge der Kunstwerke innerhalb der Bounds festzulegen. Man muss ja immer auch Dinge auswählen und dann fallen andere stattdessen weg. Das gilt auch für die Texte. Hier haben die weiteren studentischen Projektbeteiligten eine ausgesprochen hervorragende Arbeit geleistet und darauf geachtet, dass die Inhalte ausreichende Informationen bieten, um das Verständnis der Kunstwerke zu fördern, ohne die fachliche Genauigkeit aus den Augen zu verlieren.
AK: Gab es bestimmte Erfolgsgeschichten oder Meilensteine, die Dir bei diesem Projekt besonders im Gedächtnis geblieben sind?
EB: Absolut, es gab sogar einige! Ein besonders bedeutender und gleichermaßen bewegender Moment war für mich die sofortige Zustimmung des ganzen Projektteams, zusätzlich Audiodateien in die Bounds einzufügen, um die Barrierefreiheit bestmöglich zu gewährleisten. Wer mich bei meiner Arbeit im eTeam bereits kenngelernt hat, weiß, dass mir die gleichberechtigte Teilhabe am Bildungssystem eine Herzensangelegenheit ist. Und obwohl das mit einem deutlichen Mehraufwand verbunden sein würde, war die Entscheidung, diese zusätzlichen Ressourcen zu investieren, ein entscheidender Schritt, um sicherzustellen, dass unsere Tour für alle Nutzenden zugänglicher sein würde. Eine wirklich ganz fantastische Sache! Und natürlich war es für uns alle nach Monaten der Bemühungen dann auch ergreifend, als die KUNST TOUR RUB am 17. Oktober 2023 im Beisein der Kanzlerin Christina Reinhardt offiziell vorgestellt wurde.
Besonders in Erinnerung bleiben mir auch die vielen wunderbaren Menschen, mit denen ich zusammenarbeiten durfte und die sich ebenfalls sehr für die Entstehung der KUNST TOUR RUB eingesetzt haben:
AK: Zum Abschluss kurz, knapp & knackig, falls auch andere Lehrende der RUB Interesse an Unterstützung durch das eTeam Digitalisierung haben. Welche Möglichkeiten bietet das eTeam des ZfW für die Umsetzung solcher Projekte?
EB: Unser studentisches Projekt eTeam Digitalisierung bietet Beratung, Unterstützung und Betreuung rund um das Thema E-Learning-Einsatz. Mit einem engagierten und vernetzten Team, das unterschiedlichste Schwerpunkte abdeckt, stehen wir Lehrenden der RUB zur Seite, um gemeinsam individuelle Lösungen zu finden und innovative E-Learning gestützte Projekte in der Lehre zu realisieren. Bei Interesse an der Verwirklichung von Projektideen, zögern Sie daher nicht, uns zu kontaktieren!
Angeklickt und weitergelesen:
Mehr über die Unterstützungsmöglichkeiten unseres eTeams Digitalisierung
Aktuelle Informationen zu unserem E-Learning-Wettbewerb 5x5000
Zur RUB KUNST TOUR Pressemitteilung „Kunst zum Hören“
Unsere Interviewpartnerin
Elisa Bologna ist studentische Mitarbeiterin im Bereich eLearning des Zentrums für Wissenschaftsdidaktik. Im Projekt eTeam Digitalisierung unterstützt sie Lehrende bei der Umsetzung von E-Learning-Elementen in der Lehre. Einen Schwerpunkt setzt sie dabei auf das Thema Barrierefreiheit bei der Gestaltung von Lehr- und Lernmaterialien. Für Studierende bietet sie hierzu im Rahmen der eTeam-Arbeit regelmäßig Workshops an. Elisa Bologna studiert Germanistik sowie Politik, Wirtschaft und Gesellschaft an der RUB | E-Mail: zfw-eteamdigi@rub.de
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Anika Kneiphoff
Anika Kneiphoff ist Projektleiterin des eTeams Digitalisierung und koordiniert weitere studentische Projekte im Bereich eLearning des Zentrums für Wissenschaftsdidaktik.
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