Bildercollage des ZfWs.

Über die RUB hinaus: Wie das ZfW andere Hochschulen, Institutionen und die Hochschulpolitik berät

In der vergangenen Woche besuchte uns die wissenschaftspolitische Sprecherin der Grünen im NRW-Landtag, Julia Eisentraut. Ohne Frage etwas Besonderes – und doch inzwischen auch Teil unserer „ZfW-Normalität“. Denn das Zentrum für Wissenschaftsdidaktik (ZfW) ist deutschlandweit bei Hochschulleitungen, Politiker*innen, Ministerien und anderen Institutionen auf Landes- und Bundesebene in beratender Funktion gefragt.

Blick über den Tellerrand

Wie wird Lehren und Lernen in der Zukunft aussehen?

Häufig kommen Angehörige der RUB mit einzelnen Facetten der ZfW-Arbeit in Berührung, z. B. mit Beratungen zu Moodle oder didaktischen Weiterbildungen. Das ZfW ist an der RUB aber beispielsweise auch an Prozessen zur Entwicklung lehrbezogener Strukturen und Strategien beteiligt, steht im engen Austausch mit unserer Hochschulleitung und erprobt in unterschiedlichen Projekten – gefördert von RUB, Land, Bund und EU – wie Lehre in der Zukunft aussehen wird.
Unser damit verbundenes Wissen und Know-How stößt auch außerhalb der RUB auf Interesse.
Spätestens die Corona-Pandemie hat das im Alltag oft weniger im Fokus stehende Thema „Lehren und Lernen“ in der Hochschulwelt in den Mittelpunkt gestellt.

Wir im ZfW können mit unserer Expertise und unseren Erfahrungen dabei unterstützen, aktuelle und kommende Entwicklungen in der Lehre einzuschätzen. Mit diesem Fokus war im vergangenen Jahr der Leiter des ZfW, Dr. Peter Salden, u. a. als Impulsgeber zu einer Tagung der Hochschulrektorenkonferenz sowie zu einer Expert*innen-Runde mit der erweiterten Hausleitung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) eingeladen.

Ziel des Treffens war die Identifikation besonders drängender Herausforderungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung der Lehre sowie von Verwaltung und Prozessen in Hochschulen. Durchaus passend, dass wenige Tage zuvor ChatGPT veröffentlicht wurde – ein Thema, dessen Relevanz von unterschiedlichen Teilnehmer:innen sofort hervorgehoben wurde.

Gekommen, um zu bleiben: Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung

Passend dazu ist, dass besonders die Expertise des ZfW im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) derzeit auf Interesse stößt. Mit unseren Projekten KI:edu.nrw und AIStudyBuddy hat das ZfW schon deutlich vor dem von ChatGPT verursachten KI-Hype die Beschäftigung mit diesem Themenkomplex aufgenommen.
Das ZfW ist in Nordrhein-Westfalen daher diejenige Einrichtung, die in Abstimmung mit der Digitalen Hochschule NRW, dem nordrhein-westfälischen Ministerium für Kultur und Wissenschaft sowie mit dem BMBF bzw. dessen Projektträger VDI/VDE-IT Hochschulen in NRW zu diesem Thema vernetzt und berät.

Sichtbare Beispiele hierfür sind Veranstaltungen wie das NRW-KI-Vernetzungstreffen im März dieses Jahres oder die Tagung Learning AID. Weniger in der Öffentlichkeit sichtbar, gleichwohl aber sehr intensiv hat das ZfW in den letzten Monaten vor Ort andere NRW-Hochschulen zu diesem Thema beraten, beispielsweise in hochschulinternen Gremien oder bei Treffen von NRW-Hochschulleitungen.

Und auch außerhalb von NRW war das KI:edu.nrw-Team unterwegs – so für Impulse auf Veranstaltungen in Baden-Württemberg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen – teils in Hochschulen, teils mit Politikerinnen und Politikern, teils mit Institutionen der Lehr- und Forschungsförderung. Hierbei geht es meist um die Frage, welcher rechtliche Regelungsbedarf in Bezug auf KI-Tools in Hochschulen besteht, aber auch darüber hinaus, wie sich Lern- und Prüfungsformate verändern – und was längerfristig in diesem Bereich an Entwicklungen zu erwarten ist.

Gerade die letzte Frage ist auch für uns nicht leicht zu beantworten – und doch geben uns neue Entwicklungen auch in unseren Projekten wie z.B. die Verbindung von generativer KI und Learning Analytics Hinweise, die auch für andere Akteur:innen interessant sind.

NRW-Landtag hat großes Interesse an KI und Zukunft der Lehre

Bemerkenswert ist aktuell das Interesse der Hochschulpolitik am Thema KI und Zukunft der Lehre. Zu fast allen Landtagsfraktionen gab es in den letzten Monaten entsprechende Kontakte des ZfW. Der wissenschaftspolitische Sprecher der SPD- Landtagsfraktion, Bastian Hartmann, besuchte im April das ZfW . Im Juli war die wissenschaftspolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, Julia Eisentraut, hier zu Gast.

Als im Juni der Wissenschaftsausschuss im nordrhein-westfälischen Landtag eine Expert*innenanhörung zu KI in der Hochschulbildung durchführte, hat Peter Salden als Sachverständiger dort die Perspektive der nordrhein-westfälischen Universitäten vertreten. Zu den bereits genannten Themen kam hier insbesondere die Perspektive hinzu, wie die Veränderungen politisch begleitet werden können – beispielsweise für eine bessere Ausbildung der Mitarbeiter*innen in lehrunterstützenden Einrichtungen oder eine bessere Förderung der Zusammenarbeit von EdTech-Unternehmen und Hochschulen.

Peter Salden spricht als Experte bei der Anhörung im Wissenschaftsausschuss im Landtag NRW.
Die Sitzung des Wissenschaftsausschusses vom 19.06.2023 wurde auch aufgezeichnet. Ebenso können die Tagesordnung und die Stellungnahmen der angehörten Expert*innen online angesehen werden.

Vom Beraten zum Mitgestalten und was wir mitnehmen

Für uns im ZfW ist der Austausch mit anderen Institutionen stets ein Gewinn, da wir hier nicht zuletzt unsere eigenen Perspektiven und Erfahrungen erweitern können. Von besonderer Relevanz sind für uns zudem gerade auch die politischen Kontakte, weil sie unsere praktischen Aktivitäten in einen größeren Kontext stellen und unser Verständnis dafür schärfen, wie Lehre in einem Gesamtsystem von Wissenschaft funktioniert und weiterentwickelt werden kann.
Nicht zuletzt ist mit den politischen Kontakten für uns auch ein Lernprozess verbunden.
Dazu gehört beispielsweise, Handlungslogiken im Zusammenspiel von Bund und Land, Parlament und Ministerium sowie Opposition und Regierung zu verstehen. Dazu gehört aber auch, die eigene Position im richtigen Moment differenziert, im richtigen Moment aber auch klar pointiert darzustellen, damit Erkenntnisse aus der Praxis in ganz konkrete Handlungen übersetzt werden können.
Zum Weiterlesen
Mehr zu KI:edu.nrw

Gutachten zu didaktischen und rechtlichen Perspektiven auf KI-gestütztes Schreiben in der Hochschulbildung

Gutachten zum Datenschutzrahmen für die Lerndatenanalyse

Mehr zur Learning AID
Bildnachweis: ZfW

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Jessica Dudde
Jessica Dudde kümmert sich im Zentrum für Wissenschaftsdidaktik und im Projekt KI:edu.nrw um die Öffentlichkeitsarbeit.

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